Tilman Riemenschneider

    Aus WISSEN-digital.de

    deutscher Bildhauer und Bildschnitzer; * um 1460 in Heiligenstadt (?), † 7. Juli 1531 in Würzburg

    Riemenschneider gehört zusammen mit Veit Stoß zu den bedeutendsten Bildschnitzern der Spätgotik im süddeutschen Raum.

    Seine Ausbildung erfuhr er wohl am Oberrhein und in Schwaben im Umkreis von Nikolaus Gerhaert und Jörg Syrlin. Er kam 1483 nach Würzburg, wo er fortan die Kunstentwicklung nachhaltig bestimmte.

    Auch politisch war er tätig: 1504 wurde er in den Würzburger Stadtrat gewählt, 1520/21 war er Bürgermeister. 1525 wurde er während der Bauernkriege wegen Unterstützung der aufständischen Bauern gefangen genommen und gefoltert.

    Ein bedeutendes Hauptwerk der Frühzeit bilden die Steinfiguren von Adam und Eva für die Marienkapelle des Domes in Würzburg (1491-93, Mainfränkisches Museum, Würzburg).

    Bekannt wurde Riemenschneider insbesondere durch seine holzgeschnitzten Altäre: Der Altar der Herrgottskirche in Creglingen bei Rothenburg (um 1505) mit der Darstellung von Mariä Himmelfahrt im Mittelschrein gruppiert die einzelnen Personen in meisterhafter Ausgewogenheit und weist in seiner Formensprache bereits auf die Kunst der Renaissance voraus.

    Den Altarwerken Riemenschneiders ist gemeinsam, dass sie keine Fassung hatten, wie damals allgemein üblich, sondern unbemalt blieben. Das Holz ist überaus fein bearbeitet, die Figuren erhalten ihre Wirkung allein durch die Modellierung mit Licht und Schatten.

    Werkauswahl:

    Werke in Stein: Wandgrab des Fürstbischofs Rudolf von Scherenberg, Würzburg, Dom (1498-99); Steinwandgrab des Lorenz von Bibra († 1519), Würzburg, Dom; große Sandsteinmadonna im Neumünster in Würzburg (1493).

    Holzbildwerke: Maria (Berlin, Staatliche Museen); mehrere Holzmadonnen im Mainfränkischen Museum, Würzburg; heilige Anna vom verlorenen Annenaltar für die Würzburger Marienkapelle (1505, München, Nationalmuseum); Münnerstädter Altar mit der hl. Magdalena (1490-92, Einzelteile in der Pfarrkirche von Münnerstadt, im Bayerischen Nationalmuseum in München und in den Staatlichen Museen in Berlin); Heiligblutaltar in der Jakobskirche in Rothenburg (1499-1505); Altar der Pfarrkirche in Dettwang bei Rothenburg.

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