Gerhard Stoltenberg

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    deutscher Politiker; * 29. September 1928 in Kiel, † 23. November 2001 in Bonn

    Stoltenberg studierte in Kiel Neuere Geschichte, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Philosophie. 1954 promoviert, habilitierte er sich 1960 als Privatdozent für Neuere Geschichte an der Kieler Universität. Politisch gehört Stoltenberg seit 1947 der CDU an. Am 1. April 1965 übernahm er als Direktor die für ihn neu geschaffene Abteilung für Wirtschaftspolitik in der Konzernleitung der Firma Friedrich Krupp. Kurz darauf trat er als Bundesminister für Wissenschaft und Forschung in das zweite Kabinett Erhard ein.

    Nach Bildung der SPD-FDP-Regierung nach den Bundestagswahlen vom September 1969 kehrte er wieder zu Krupp zurück, wurde aber zugleich als neugewähltes Mitglied des Fraktionsvorstandes einer der ersten Sprecher der Opposition, vor allem in Fragen der Bildungs- und Wissenschaftspolitik. 1971 wurde er zum Ministerpräsidenten in Schleswig Holstein gewählt. Dieses Amt bekleidete er bis 1982. Breite Publizität fand Stoltenbergs Rolle im Streit um die Zukunft des Norddeutschen Rundfunks. Im Juni 1978 hatte er den Dreiländer-Staatsvertrag über den NDR gekündigt, um damit Verhandlungen über eine grundlegende Reform des Senders einzuleiten.

    Von Oktober 1982 bis 1989 bekleidete Gerhard Stoltenberg das Amt des Finanzministers im Kabinett Kohl, von 1989 bis 1992 war er Bundesverteidigungsminister. Bis 1998 blieb Stoltenberg Mitglied des Bundestages.

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