Gartenkunst

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    künstlerische Gestaltung von Parks und Gärten durch Pflanzen, Wasser, Wege, Steine, Planierungen, Bildwerke, Baulichkeiten. Die europäische Gartenkunst greift Vorstellungen vom Paradiesgarten, von Arkadien und vom Götterhain auf.

    Geschichte

    Im alten Ägypten war die Gartenkunst streng symmetrisch orientiert, die hängenden Gärten der Semiramis in Babylon (6. Jh. v.Chr.) galten als eines der Sieben Weltwunder der Antike. Auch die persischen Gärten waren berühmt, sie wurden in hellenistischer und später in römischer Zeit (Alexandria) mit ihren Brunnen, Grotten und vielen Pflanzen übernommen. Die Mauren brachten die persisch beeinflusste Gartenkunst des Islam nach Spanien (Granada, Alhambra), auch indische Gärten wurden von der islamischen Gartenkunst beeinflusst.

    In China und Japan prägten künstliche Seen, Brücken und Pavillons die Gartenanlagen, wobei die vom Zen-Buddhismus beeinflusste Gartenkunst in Japan religiös-zeremoniellen Charakter annahm.

    Die Gärten in Mitteleuropa waren besonders im Mittelalter reine Nutzgärten; in Klostergärten wurden Heilpflanzen kultiviert.

    Erst in der Renaissance entwickelte sich der Garten zum Kunstwerk durch seine strenge Gliederung in Treppen, Terrassen, Statuen und Wasserbecken, etwa die Boboli-Gärten in Florenz, der Garten der Villa Doria-Pamphili in Rom und der Villa d'Este in Tivoli. Zur Zeit des Barock prägte Frankreich die Entwicklung der Gartenkunst, insbesondere durch den Gartenarchitekten A. Le Nôtre, der Garten und Schloss in ein Gesamtkonzept integrierte und die Natur nach streng symmetrischen Achsensystemen strukturierte. Elemente des französischen Gartens sind Rabatten, Bildwerke, Steinvasen, Bassins, Irrgarten und Orangerie; zum Vorbild für Europa entwickelte sich die barocke Gartenanlage von Schloss Versailles.

    Bereits um 1730 wandelte sich die Gartenkunst in England hin zum Landschaftsgarten, der durch geschwungene Wege, Rasenflächen und Baumgruppen charakterisiert ist. Pagoden, Tempel und künstliche Ruinen im so genannten englischen Garten sind chinesischen Einflüssen zu verdanken. Der englische Garten dominierte im 19. Jh. die Gartenkunst in Europa und den USA.

    Die Gartenkunst der Gegenwart widmet sich besonders dem Problem der Stadtdurchgrünung (Gartenbauausstellungen als Modelle).