Francesco Borromini

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    italienischer Baumeister; * 25. September 1599 in Bissone am Luganer See, † 2. August 1667 in Rom

    Borromini wurde zunächst in Mailand als Steinmetz ausgebildet. Von 1619 an war er vermutlich in Rom in der Bauhütte von St. Peter unter dem ihm verwandten C. Maderno tätig.

    Mit diesem zusammen arbeitete er auch am Bau des Palazzo Barberini, der, wie St. Peter, nach Madernos Tod 1629 von G. L. Bernini übernommen wurde. Dem endgültigen Bruch mit Bernini (1633) folgte eine lebenslange persönliche und künstlerische Feindschaft; nur unter dem Pontifikat Innozenz' X. (1644-55), während der Zeit seiner großen Aufträge, konnte Borromini den Rivalen aus der führenden Stellung drängen.

    Im Gegensatz zu den meisten Architekten seiner Zeit hatte Borromini das Handwerk von Grund auf gelernt und sich ausschließlich auf die Architektur konzentriert.

    Seit der Lehrzeit in der Bauhütte von St. Peter war er aufs engste vertraut mit den Bauschöpfungen Michelangelos, auf den er sich immer wieder berief. Außerdem war er ein anerkannter Experte für die römisch-antike Baukunst, besonders die der Kaiserzeit.


    Er vertrat die Forderungen des Barock mit äußerster Konsequenz: Jede gerade Linie wird vermieden; geschwungene Fassaden, gebrochene Giebel und die Verschmelzung mehrerer Raumkörper sind charakteristisch für Borrominis Baukunst. Seine Kunst wurde insbesondere für das Rokoko in Frankreich und Deutschland beispielgebend.

    Hauptwerke: Kirchenbauten: San Carlo alle quattro fontane, Rom (1638-41, Fassade von 1667); Oratorium des heiligen Philipp Neri, Rom (um 1638-50); Sant' Ivo, Rom (1642-60); Weiterbau an Sant' Agnese, Rom (ab 1652); Weiterbau des von Bernini begonnenen Collegio di Propaganda Fide, Rom (ab 1649); Profanbauten: Zweiter Hof des Palazzo Spada, Rom (1638); Gartenseite des Palazzo Falconieri, Rom (1650-58).