Ektoplast

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    Das Zytoplasma wird nach außen begrenzt durch zwei dünne Membranen von je 25-35 Å Dicke, die im Abstand von etwa 30 Å parallel verlaufen. Diese äußere Plasmabegrenzung, die sich auch durch die Plasmodesmen hindurchsetzt und bei allen tierischen und pflanzlichen Zellen vorhanden ist, wird als Ektoplast bezeichnet.

    Durch diesen Ektoplasten müssen alle die Stoffe treten, die die Zelle, d.h. das Zytoplasma, aufnehmen soll und die nicht im Symplasten (d.h. im Lumen des endoplasmatischen Kanalsystems) transportiert werden oder in dem die Plasmodesmen durchsetzenden Grundplasma. Eine solche Aufnahme (Influx) kann dadurch erfolgen, dass sich ein bestimmter Bereich des Ektoplasten einstülpt, die betreffenden Stoffe in sich aufnimmt, schließlich abschnürt, als Bläschen in das Zellinnere wandert und seinen Inhalt schließlich abgibt.

    Man kann bei einer solchen aktiven Stoffaufnahme zwischen Phagozytose und Pinozytose unterscheiden.

    Phagozytose (von griech. phagein = fressen; zystos = Höhlung) liegt vor, wenn mikroskopisch sichtbare, feste Teilchen (Durchmesser größer als 1 000 Å) aufgenommen werden. Phagozytose ist von Epithelien (insbes. Darmepithelien), von Bindegewebe, aber auch von Blutzellen der Metazoen sowie von den meisten Protozoen her bekannt.

    Unter Pinozytose (von griech. pinein = trinken) dagegen versteht man den Transport von - unter Umständen lichtmikroskopisch erkennbaren - Wassertropfen durch das Oberflächensystem einzelner Zellen hindurch. Wenn eine Zelle Wassertropfen von mikroskopischer Größe "trinken" kann, dann werden damit auch wasserlösliche und wasserunlösliche Stoffe der Umgebung mit aufgenommen.

    Bestimmte Teile des Zytoplasma sind für bestimmte Stoffe frei diffundierbar. Damit ergibt sich eine große Variationsbreite der Möglichkeiten zur Stoffaufnahme. Die Zellen können durch Fermente diese Stoffaufnahme variieren, aber auch Außenreize nehmen darauf Einfluss. Die Erhaltung und Restitution des Ektoplasten besorgen so genannte Konstruktionsenzyme, die die einzelnen Teile des Ektoplasten in bestimmter Weise ordnen. Als Sekretionsenzyme bezeichnet man Fermente, die zwar in der Zelle aufgebaut, dann aber nach außen abgegeben werden und hier zur Erleichterung der Stoffaufnahme dienen. Die Permeationsenzyme regeln die Stoffaufnahme selbst; man bezeichnet sie auch als Permeasen oder Transportasen. Auch Gegenspieler dieser Fermente (Inhibitoren) sind vorhanden sind, die hemmend wirken.

    Auch bei der Stoffabgabe (Exflux) finden aktive Vorgänge statt.

    Die Zytologie nähert sich bei allen diesen Fragen einem immer feiner strukturierten Bild vom Zusammenspiel zwischen den Funktionen der Zelle und ihren Strukturen.

    Kalenderblatt - 4. Mai

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