Desiderius Erasmus von Rotterdam

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    niederländischer Humanist; * 28. Oktober 1466 in Rotterdam, † 12. Juli 1536 in Basel

    bedeutendster Denker des Humanismus. Er war ursprünglich Mönch, besuchte Frankreich, England, Italien und blieb ab 1521 in Basel und Freiburg im Breisgau. Er sah das Bildungs- und Lebensideal in der Verbindung von Antike und Urchristentum ("Zurück zu den Quellen!"), in der Einheit von Vernunft, Freiheit des Geistes, Toleranz und Maßhalten. Erasmus kritisierte die alte Kirche, wandte sich gegen die Reformation als Massenbewegung, deren Fanatismus er ablehnte. Gegen Luther verteidigte er die Lehre vom freien Willen und suchte zwischen den Konfessionen zu vermitteln.

    Sein Ideal, von dem er in seinem Zufluchtsort Basel träumte, war die Gelehrtenrepublik, in der sich antike und christliche Elemente in Humanität und Toleranz verbinden. Erasmus stand in Briefwechsel mit fast allen Gelehrten Europas, kannte Deutschland, Frankreich, England und Italien und wurde von Kaisern, Königen und Fürsten gleichermaßen wie von Humanisten, Reformatoren und Verteidigern der alten Kirche geachtet.

    Bedeutende wissenschaftliche Leistungen: Ausgabe des Neuen Testaments in griechischer Sprache, die Luthers Übersetzung zugrunde liegt; Ausgabe der Kirchenväter.

    Kalenderblatt - 27. Juli

    1794 Der französische Revolutionsführer Maximilien Robespierre wird gestürzt, nachdem er radikal dafür gesorgt hatte, alle Feinde der französischen Revolution der Guillotine zu übereignen. Er war als Vorsitzender des allmächtigen Wohlfahrtsausschusses für eine beispiellose Terrorgesetzgebung verantwortlich. Einen Tag nach seinem Sturz kommt er selbst unter die Guillotine.
    1894 Es kommt zum Krieg zwischen China und Japan, bei dessen Ende im April 1895 China die Unabhängigkeit Koreas anerkennen muss.
    1955 Der Österreichische Staatsvertrag tritt in Kraft, in dem Österreich von den Alliierten als "souveräner und demokratischer Staat" in den Grenzen vom 1. Januar 1938 anerkannt wird.