Balkonkraftwerke - welche Vor- und Nachteile gibt es?

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    Balkonkraftwerke sind kleine Photovoltaik-Anlagen, die am Balkon angebracht werden und in Deutschland an immer mehr Häusern beobachtet werden können. Privathaushalte stellen damit aus einer regenerativen Energiequelle ihren eigenen Solarstrom her. Dieser kann von der Anlage über die Steckdose in das Stromnetz eingespeist werden.

    Doch welche Vorteile bringen Balkonkraftwerke tatsächlich mit sich? Und gibt es dabei auch Nachteile, die man beachten sollte? Diese Fragen werden in diesem Artikel beantwortet.

    Was sind die Vorteile eines Balkonkraftwerks?

    Wer sich ein Balkonkraftwerk kaufen möchte, sieht in erster Linie die Vorteile der Anlagen. Diese beziehen sich vor allem auf die Umweltfreundlichkeit und den finanziellen Gewinn. Auch wenn die Anschaffungskosten für die Anlagen zunächst hoch erscheinen, können sich diese schon nach wenigen Jahren amortisieren. Ein Balkonkraftwerk bietet einige Vorteile:

    Schnelle und einfache Installation

    Für das Aufstellen der PV-Anlage ist, anders als viele befürchten, weder handwerkliches Können noch ein großer Zeitaufwand nötig. Die meisten Balkonkraftwerke werden mittlerweile schon im nutzungsfertigen Zustand verkauft. Nachdem die Anlage aufgestellt wurde, muss nur noch der Stecker in eine freie Steckdose gesteckt werden und die Stromproduktion kann beginnen. Gegebenenfalls muss die Steckdose lediglich gegen eine Wieland-Steckdose ausgetauscht werden.

    Finanzielle Einsparungen

    Die Anschaffung einer solchen Mini-Solaranlage kann bis zu 1000 Euro kosten. Dennoch sind langfristig attraktive finanzielle Einsparungen möglich. Bei passender Ausrichtung der Module erzeugt eine Anlage mit einer Leistung von 600 Watt bis zu 540 kWh Strom im Jahr. Damit kann die Stromrechnung sichtbar verringert werden und die Anschaffungskosten amortisieren sich bereits nach wenigen Jahren.

    Wichtiger Beitrag zum Klimaschutz

    Mit der eigenständigen Produktion von Ökostrom kann jeder einen persönlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Denn je mehr selbst erzeugter Strom in einem Haushalte genutzt wird, desto geringer ist die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. So kann der CO²-Ausstoß reduziert und damit ein wichtiger Schritt zum Erreichen der Klimaziele gemacht werden.

    Beim Umzug problemlos mitnehmen

    Ein nicht zu vernachlässigender Vorteil ist auch die Mobilität der Anlage. Anders als große Solaranlagen auf dem Dach können die Balkonkraftwerke bei einem Umzug ganz einfach demontiert und an einem anderen Standort wieder aufgebaut werden. Dadurch bieten sie auch für Mieter eine Chance, sich an der Energiewende zu beteiligen. Hinzu kommt, dass sich die Anlage aus diesem Grund problemlos weiterverkaufen lässt.

    Welche Nachteile gibt es?

    Natürlich gilt wie immer: Es gibt genauso Nachteile im Zusammenhang mit Balkonkraftwerken. Obwohl die dargestellten Vorteile in den meisten Fällen überwiegen, sollen im Folgenden auch einige Herausforderungen angeführt werden.

    Passender Standort nicht immer gegeben

    Solaranlagen auf dem Dach bekommen in der Regel die optimale Sonneneinstrahlung ab. Bei Balkonkraftwerken hingegen können umliegende Gebäude und Bäume dafür sorgen, dass die Stromausbeute viel zu gering ist. Deshalb ist nicht jedes Haus für ein Balkonkraftwerk geeignet. Außerdem kommt es vor, dass die baulichen Gegebenheiten am Balkon keine korrekte Ausrichtung der Solarpanels im 30-Grad-Winkel erlauben, wodurch die Stromproduktion erheblich eingeschränkt wird.

    Zähleraustausch zwingend erforderlich

    Bislang ist es untersagt, ein Balkonkraftwerk mit einem Zähler zu betreiben, der aufgrund der Bauart bei der Einspeisung des solaren Stroms ins Hausnetz rückwärts läuft. Hier sollen die Netzbetreiber jedoch eine Frist von vier Monaten zum Tausch eingeräumt bekommen. So lange dürften dann die alten Zähler noch verwendet werden.

    Einspeisung des überschüssigen Strom

    Ein Balkonkraftwerk lohnt sich nur, wenn der erzeugte Strom auch selbst verbraucht wird. Denn überschüssiger Strom wird in der Regel ohne Vergütung in das öffentliche Netz eingespeist. In diesem Fall würde eine schnelle Amortisation verhindert werden. Nur vereinzelte Netzbetreiber lassen sich noch darauf ein, gegen die fehlende Einspeisevergütung eine sehr geringe Entlohnung zu zahlen.