Albrecht vom Eyb

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    deutscher Humanist; * 24. August 1420 in Eichstätt, † 24. Juli 1475 in Eichstätt

    Kurzbiografie

    Nach ersten Studien an der Stadtschule Rothenburg und der Erfurter Hochschule zog Eyb nach Italien. In Bologna traf er mit Johannes Pirckheimer, dem Vater des Willibald Pirckheimer, zusammen. Padua und Pavia, wo er Balthasar Rasinus' Vorlesungen über Plautus hörte und schließlich den Doctor utriusque iuris erwarb, waren weitere Bildungsstätten seiner italienischen Zeit. Er war Domherr in Bamberg, seit 1459 in Eichstätt.

    Wissenschaftliche Leistung

    Ein typisches Humanistenerzeugnis ist seine Sammlung "Margarita poetica", eine Anthologie klassischer Zitate, die sich großer Beliebtheit erfreute und mehrmals nachgedruckt wurde. Ein mehr geistliches Gegenstück zum ersten Band stellt "Speculum morum" dar, eine Tugendlehre mit antiken Einlagen, geschichtlichen Beispielen und Wiedergaben klassischer Autoren. Dieses erst nach Eybs Tode gedruckte und verdeutschte Werk bringt als wichtige Beigabe im Anhang Übersetzungen zweier Stücke des Plautus und der neulateinischen Renaissancekomödie des Ugolino Pisani. Eyb verstand es, die fremde Welt dieser Bühnenstücke volkstümlich zu machen: Er vertauschte die antike Mythologie mit der christlichen, ersetzte die lateinischen Namen durch deutsche (Lutz, Heinz, Kunz, Barb usw.), bediente sich herzhafter Ausdrücke und streute deutsche Sprichwörter und Redensarten ein.

    Ein weiteres Beispiel, wie Eyb Gelehrtes ins Volkstümliche wendete, ist sein deutsches "Buch über die Ehe" mit seiner hohen ethischen Auffassung des Verhältnisses zwischen Mann und Frau. Wichtig ist die Aufnahme novellistischer Stoffe in diese Sammlung. Diese und ähnliche Einlagen erhöhten die Beliebtheit des Buches und ließen es von 1492 bis 1540 zwölf Auflagen erleben.

    Kalenderblatt - 23. April

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