Tertullian
Aus WISSEN-digital.de
Kirchenvater; * um 160 in Karthago, † nach 220 in Karthago
alias: Quintus Septimius Florens Tertullianus;
Tertullian war Rhetor und Rechtsanwalt in Rom gewesen, als er 195 zum Christentum übertrat. Er wurde der erste lateinische Kirchenschriftsteller und durch seine Prägung neuer theologischer Begriffe zum Schöpfer der lateinischen Kirchensprache ebenso wie des institutionellen Kirchenbegriffes. Der überzeugte Gegner der Gnosis stellte den Glauben auf eine juristische Grundlage und verband die Kirche mit dem Römischen Recht. Seine Aussagen zur Trinitätslehre und zur Christologie, ebenso wie seine Gedanken zur Dogmatik und zur Moraltheologie, wurden maßgeblich für die Theologie der folgenden Zeit und beeinflussten nicht zuletzt Augustinus, Cyprian und Hieronymus.
Dennoch wandte er sich später vom Katholizismus, dessen Vater man ihn auch genannt hat, ab und schloss sich um 205 dem Montanismus an. Er trat nun für die religiöse Freiheit und das Laienpriestertum des Urchristentums ein und wurde zum scharfen Gegner des Bischofs von Rom.
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