Jacques Santer

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    luxemburgischer Politiker; * 18. Mai 1937 in Wasserbillig, Luxemburg

    Nach einem Studium der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften in Straßburg und Paris ließ sich Santer bereits zu Anfang der 1960er Jahre als Anwalt nieder. Von 1966 bis 1972 war er Parlamentarischer Sekretär der Christlich Sozialen Volkspartei (CSV) Luxemburgs. Im Anschluss daran wurde er deren Generalsekretär und Vorsitzender. Auch war er bereits in den späten 1970er Jahren Abgeordneter des Europäischen Parlaments. 1984 wurde er zum Ministerpräsidenten des Landes gewählt und 1989 in seinem Amt bestätigt. 1994 wurde er von den Regierungschefs der EU als Präsident der Europäischen Kommission vorgeschlagen und trat im Januar 1995 die Nachfolge Jacques Delors' an.

    Als besonderes Verdienst seiner Amtszeit gilt bis heute die Durchsetzung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion zum 1. Januar 1999.

    Ende 1998 geriet die Europäische Kommission wegen einer Finanzaffäre in die Kritik und musste im März 1999 geschlossen zurücktreten. Bis zum Antritt seines Nachfolgers Romano Prodi blieben Santer und die anderen Kommissare im Amt.

    Kalenderblatt - 9. Mai

    1976 Die RAF-Terroristin Ulrike Meinhof wird in ihrer Zelle in Stuttgart-Stammheim tot aufgefunden. Meinhof beging während des Prozesses gegen sie und andere Mitglieder der Gruppe Selbstmord. Andreas Baader, der wie sie an der Gründung der Baader-Meinhof-Gruppe mitwirkte, nimmt sich im Oktober 1977 im selben Gefängnis das Leben.
    1993 In Paraguay geht bei den ersten demokratischen Wahlen seit der Gründung des Staats die Colorado-Partei als Sieger hervor. Juan Carlos Wasmosy Monti wird neuer Staats- und Regierungschef.
    1994 Nelson Mandela, seit 1991 Vorsitzender des ANC, wird zum ersten schwarzen Staatsoberhaupt und Regierungschef Südafrikas gewählt. Die Amtszeit des Friedensnobelpreisträgers dauert bis 1999 an.