Gerhard Zwerenz

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    deutscher Schriftsteller; * 3. Juni 1925 in Gablenz, Vogtland, † 13. Juli 2015 in Oberreifenberg, Taunus

    Pseudonyme: Gert Gablenz, Peter Lauenheim;

    Ab 1952 studierte der gelernte Kupferschmied Gerhard Zwerenz in Leipzig Philosophie und schloss sich dem antistalinistischen Kreis um Ernst Bloch und Wolfgang Harich an, fünf Jahre später wechselte er über West-Berlin in die Bundesrepublik Deutschland und fasste dort als Schriftsteller Fuß.

    Seine ersten beiden Romane "Aufs Rad geflochten" (Thema: das kommunistische Funktionärskastenwesen) und "Die Liebe der toten Männer" (Thema: der Volksaufstand des 17. Juni 1953) arbeiteten das Verhältnis des Autors zur DDR auf. Danach setzte sich Gerhard Zwerenz mit den Verhältnissen im deutschen Westen auseinander. Seine Kritik zielte auf die Vergegenständlichung von Mensch und Natur in der Leistungsgesellschaft und war oft satirisch gefärbt. Er verfasste Essays, Romane, Kinderbücher, Theaterstücke sowie Fernseh- und Rundfunkbeiträge.

    Im Jahr 1990 kündigte Zwerenz das Ende seiner schreibenden Tätigkeit an, blieb jedoch weiterhin politisch engagiert. Im Zuge dieses Engagements entstanden die politischen Schriften "Rechts und dumm?" (1993) sowie "Links und lahm" (1994). Von 1994 bis 1998 war Zwerenz über die offene Liste der PDS Mitglied des deutschen Bundestags.

    Weitere Werke: "Kopf und Bauch", "Das Großelternkind", "Die Erde ist unbewohnbar wie der Mond", "Vergiss die Träume deiner Jugend nicht" u.a.

    Kalenderblatt - 26. April

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    1954 Eröffnung der Ostasien-Konferenz in Genf, auf der über die Koreafrage und den Frieden Indochinas beraten werden soll.
    1974 Der Bundestag stimmt über die Reform des § 218 ab und entscheidet sich für die Fristenlösung, die aber am 25. Februar vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt wird.