Diffusionismus

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    ethnologische Richtung des frühen 20. Jh.s. Der Diffusionismus geht davon aus, dass gleiche kulturelle Phänomene bei verschiedenen Völkern eine gemeinsame Wurzel haben. Die kulturellen Erscheinungen sind nach dieser Theorie durch Völkerbewegungen, Übernahme von anderen Völkern und andere Ursachen verbreitet worden. Voraussetzung für diese Theorie ist, dass kulturelle Phänomene nur einmal von einem Volk hervorgebracht werden und nicht etwa parallel bei verschiedenen Völkern unabhängig entstehen können. Nur so ist es möglich, aus der räumlichen Verteilung der Phänomene historische Schlüsse zu ziehen. Dabei wird aber unberücksichtigt gelassen, dass gleiche Gegebenheiten der Lebensbedingungen (Klima, Landschaft, Tier- und Pflanzenwelt) möglicherweise auch bei verschiedenen Völkern unabhängig voneinander dieselben Lebensgewohnheiten und vergleichbare Bräuche hervorbringen können. Als kritische Reaktion auf den Diffusionismus entwickelte sich der Funktionalismus. Auf dem Diffusionismus baute die Kulturkreislehre von Wilhelm Schmidt auf.

    Kalenderblatt - 26. April

    1925 Hindenburg wird zum Reichspräsidenten gewählt.
    1954 Eröffnung der Ostasien-Konferenz in Genf, auf der über die Koreafrage und den Frieden Indochinas beraten werden soll.
    1974 Der Bundestag stimmt über die Reform des § 218 ab und entscheidet sich für die Fristenlösung, die aber am 25. Februar vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt wird.