Die verschiedenen Arten von Asthma und ihrer Behandlungsansätze

Quelle / Copyright: Youtube / ARD GESUND mit Dr. Julia Fischer

Asthma ist eine chronische Atemwegserkrankung, die Millionen von Menschen weltweit betrifft. Charakterisiert durch entzündete und verengte Atemwege, führt sie zu Symptomen wie Husten, Keuchen und Atemnot.

Volkskrankheit Asthma

Die Krankheit ist komplex und nicht jeder Asthmapatient erlebt sie auf die gleiche Weise. Es gibt verschiedene Typen von Asthma, die jeweils ihre eigenen Auslöser und Merkmale aufweisen. Ein umfassendes Verständnis dieser Unterschiede ist entscheidend, um eine effektive Behandlung sicherzustellen.

In den vergangenen Jahren hat sich die medizinische Perspektive auf die Behandlung von Asthma dramatisch gewandelt. Statt sich lediglich auf die akute Notfallversorgung zu konzentrieren, setzen Ärzte heute verstärkt auf eine konstante Basistherapie, um den Krankheitsverlauf besser zu kontrollieren und zu managen.

Verschiedene Arten von Asthma

Im Grunde gibt es zwei verschiedene Hauptformen von Asthma – das allergische und nicht allergische Asthma.

Allergisches Asthma

Es ist die häufigste Form von Asthma und wird durch allergene Substanzen ausgelöst, auf die der Körper überempfindlich reagiert. Typische Auslöser sind Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben oder Schimmelpilzsporen. Ein Kontakt mit diesen Allergenen kann zu einer Entzündung der Atemwege führen, die wiederum die typischen Symptome wie Husten, Atemnot oder pfeifendes Atmen auslöst.

Nicht-allergisches Asthma

Bei dieser Asthmaform sind die Auslöser nicht allergener Natur. Vielmehr können Viren, Kälte, Nebel, Stress oder körperliche Anstrengung die Ursache sein. Es unterscheidet sich vom allergischen Asthma dadurch, dass das Immunsystem nicht auf spezifische Allergene, sondern auf andere Reize reagiert.

Daneben gibt es einige weitere eher seltenere Formen von Asthma: Belastungsasthma tritt typischerweise während oder nach körperlicher Anstrengung auf. Schnelles Laufen, Springen oder andere intensive Aktivitäten können die Atemwege verengen und zu Symptomen führen.

Bei berufsbedingtem Asthma entwickeln einige Menschen Asthmasymptome als direkte Reaktion auf Reize an ihrem Arbeitsplatz. Nächtliches Asthma: Auch wenn Asthma zu jeder Tageszeit auftreten kann, klagen viele Betroffene über eine Zunahme der Symptome in der Nacht. Gründe dafür können liegen in der liegenden Position, die den Druck auf die Lunge erhöht, oder in einer kälteren und trockeneren Schlafumgebung.

Durch das Verständnis dieser verschiedenen Asthmaarten können Betroffene und ihre Ärzte gezieltere Behandlungsstrategien entwickeln und so ein besseres Lebensgefühl erzielen.

Der moderne Ansatz: Konstante Basistherapie

Die Behandlung von Asthma hat in den vergangenen Jahren einen Paradigmenwechsel erlebt. Anstelle der alleinigen Konzentration auf akute Notfallinterventionen liegt der Fokus heute verstärkt auf der sogenannten Basistherapie mit Langzeitkontrollmedikamenten.

Diese Medikamente werden täglich eingenommen, um die chronische Entzündung der Atemwege zu kontrollieren und Asthmaanfälle zu verhindern. Der Hauptvorteil dieser Strategie liegt in der Vorbeugung: Statt nur die Symptome zu behandeln, wenn sie auftreten, wird das Auftreten von Symptomen insgesamt reduziert.

Einige Beispiele für Medikamente, die in der Basistherapie eingesetzt werden, sind inhalative Kortikosteroide wie Fluticason oder Budesonid, welche die Entzündung der Atemwege reduzieren. Ein weiteres Beispiel sind langwirksame Beta-Agonisten (z. B. Formoterol), die die Atemwege erweitern und so Atembeschwerden vorbeugen. In der Regel sind Asthmasprays jedoch nicht rezeptfrei erhältlich, sondern bedürfen einer Verschreibung.

Bedeutung des modernen Ansatzes für Patienten und Gesundheitssystem

Der Ansatz der konstanten Basistherapie bringt nicht nur individuelle Vorteile für die Patienten, wie eine verbesserte Lebensqualität, sondern hat auch positive Auswirkungen auf das Gesundheitssystem.

Durch die präventive Behandlung werden Krankenhausaufenthalte und Notfälle reduziert, was Kosten spart und Ressourcen für andere Patienten freisetzt. Dennoch ist es entscheidend, dass Asthmatiker stets ein Notfallspray bei sich tragen. Trotz Basistherapie können unerwartete, akute Anfälle auftreten, bei denen eine schnelle Intervention lebensrettend sein kann.

Fazit

Die stetige Weiterentwicklung in der Behandlung von Asthma ist unerlässlich für das Wohl der Betroffenen. Es ist von zentraler Bedeutung, dass sowohl Patienten als auch Gesundheitsdienstleister über die immense Bedeutung der Basistherapie informiert sind und diese in den Mittelpunkt der Asthmaversorgung rücken. Nur so kann die Lebensqualität der Patienten nachhaltig verbessert und das Gesundheitssystem effizienter gestaltet werden.