Schlesien

    Aus WISSEN-digital.de

    Schlesien ist ein Landschaft in Polen. Im Deutschen wurde sie nach dem germanischen Volk der Silingen benannt, einem Teilstamm der Vandalen, die vor der Völkerwanderung in diesem Gebiet gesiedelt hatten. Nach deren Abzug siedelten die Slawen in Schlesien.

    Ende des zehnten Jahrhunderts kam Schlesien unter die Oberherrschaft der polnischen Piasten, 1163 durch Verfügung Barbarossas an eine ihrer Seitenlinien. Durch die Förderung der deutschen Einwanderung kam es zu einer fortschreitenden Zersplitterung des Gebietes in mehrere Herzogtümer. Später befand sich Schlesien unter formeller Oberhoheit des Böhmenkönigs Johann. Unter dessen Sohn Karl IV. kam es in Übereinkunft mit Kasimir dem Großen von Polen zur Vereinigung mit Böhmen.

    Einzig das schlesische Jägerndorf kam zu Beginn des 16. Jh.s. durch Kaufvertrag an die hohenzollernsche Seitenlinie in Franken, wurde aber nach Beteiligung am böhmischen Aufstand von 1619 vom Kaiser beansprucht.

    Friedrich der Große erhob 1740 Anspruch auf Schlesien und den Schwiebuser Kreis und begann zur Durchsetzung seiner Ansprüche die Schlesischen Kriege, die mit der Abtretung (außer Jägerndorf, Troppau und Teschen) an Preußen endeten.

    Von 1919 bis1938 gab es eine Teilung in Oberschlesien und Niederschlesien, 1920 auf Grund des Versailler Vertrags Abtretung des Hultschiner Ländchens und des Großteils der österreichisch-schlesischen Gebiete an die Tschechoslowakei und der Teilgebiete um Kattowitz und Königshütte, des oberschlesischen Industriegebietes, an Polen.

    Anfang 1945 marschierten die Sowjets in Schlesien ein, die Kapitulation Breslaus folgte am 6. Mai 1945. Dies hatte die Massenflucht der Bevölkerung nach Westen (Trecks) zur Folge. Die Abtrennungen von 1920 wurden 1945 erneut verbrieft; die übrigen Gebiete bis zur Oder-Neiße-Linie kamen nach Ausweisung der Deutschen unter polnische Verwaltung, der Westteil Schlesiens zum Land Sachsen.

    Anerkennung der Oder-Neiße-Linie in den Ostverträgen, endgültig im Zuge der deutschen Einigung 1990.

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