Parthische Kunst

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    Kunst der Parther, etwa ab dem 1. Jahrtausend v.Chr. nachweisbar, mit den Hauptfundstätten Assur, Chorhe, Damghan, Dura-Europos, Hatra, Ktesiphon, Kuhe Chadsche, Merw, Nisa, Susa, Kennzeichen sind u.a. in erster Linie die Tierstil-Elemente, eine charakteristische Steppentracht (Ärmelrock, lange Hose) und die Charakterisierungen von Gottheit und Herrscher. Häufig erscheint das Reitermotiv (Mithras). Von der Achämenidenkunst unterscheidet sich die parthische durch die Frontalansicht, die Abkehr von der Profildarstellung, das Motiv der in Vorderansicht dargestellten nackten Göttin, deren Bild oft auf parthischen Tonsarkophagen erschien und altorientalischen Ursprungs ist. Die Steppenheimat bestimmte auch die kreisrunde oder polygonale Planung der Stadtanlagen (z.B. Merw). Der Sakralbau entwickelte die alte Form des Feuertempels weiter. Die parthische Plastik und ihre hellenistische Komponente wird in den Denkmälern von Schami, Palmyra u.a. besonders deutlich. Die parthische Kunst fand ihren hervorragenden Ausdruck weiter in den Reliefs (Mithridates, Gotarzes, usw.), im Wandschmuck (z.B. in Kuhe Chadsche, Dura-Europos), im Mosaik (aus Urfa, dem antiken Edessa). Von großem Aufschluss sind die parthischen Funde an altmesopotamischen Plätzen wie Assur, Babylon, Susa, Uruk mit ihrem altorientalischen Gepräge. Neue Bauformen der Parther waren die Trompenkuppel auf quadratischem Grundriss mit Ecktrompen und das vorn geöffnete Tonnengewölbe, der Bautyp des Iwan, der Rundbogen. Aus dem ionischen Volutenkapitell und dem persepolitanischen Doppelstierkapitell entwickelte sich zum Tragen der Arkadenbogen das Blockkapitell.