Kurt Gerron
Aus WISSEN-digital.de
deutscher Schauspieler und Regisseur; * 11. Mai 1897 in Berlin, † 1944 in Auschwitz
Gerron zählt zu dem bekanntesten deutschen Schauspielern der 20er Jahre. Sein schwammiges, unvorteilhaft wirkendes Gesicht, die übergewichtige, unproportionierte Figur und seine hektischen Bewegungen ließen ihn komisch oder zwielichtig erscheinen. Vor allem Regisseure, die auf ein stimmiges Ensemble Wert legten, wussten seine Begabung für exakt skizzierte Profilgebung richtig zu nutzen: E. A. Dupont ("Varieté", 1925), Richard Oswald ("Dr. Bessels Verwandlung", 1927), Josef von Sternberg ("Der blaue Engel", 1930). Gerrons Durchbruch zum Hauptrollenträger bahnte sich 1929 an. Im Zusammenspiel mit Siegfried Arno brillierte er als Groteskkomiker in "Aufruhr im Junggesellenheim" (1929) und "Wir halten fest und treu zusammen" (1929).
Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung musste der jüdische Schauspieler und Regisseur Deutschland verlassen. Er flüchtete nach Paris, fand aber keinen Anschluss an die französische Filmproduktion. Auch in Österreich, wo sich inzwischen die Filmindustrie dem Diktat der deutschen Reichsfilmkammer beugte und jüdische Künstler boykottierte, stieß er auf Schwierigkeiten. Nach dem "Anschluss" Österreichs 1939 verhaftet, wurde Gerron nach langem Leidensweg 1944 in Auschwitz ermordet.
Filme (Auswahl)
1925 - Varieté
1927 - Dr. Bessels Verwandlung
1929 - Aufruhr im Junggesellenheim
1929 - Wir halten fest und treu zusammen
1930 - Der blaue Engel
1935 - Das Geheimnis der Mondscheinsonate (Het mysterie van de Mondscheinsonate)
Kalenderblatt - 26. April
1925 | Hindenburg wird zum Reichspräsidenten gewählt. |
1954 | Eröffnung der Ostasien-Konferenz in Genf, auf der über die Koreafrage und den Frieden Indochinas beraten werden soll. |
1974 | Der Bundestag stimmt über die Reform des § 218 ab und entscheidet sich für die Fristenlösung, die aber am 25. Februar vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt wird. |