Kostenfalle Auto? So viel kostet ein Pkw tatsächlich

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    Nie schienen Autos so günstig zu sein, besonders im Segment der Neufahrzeuge. Autohersteller locken mit niedrigen Preisen, die z.B. aus Förderprämien oder Sondermodellen resultieren. Zugleich ist die Auswahl an Finanzierungs- und Leasingangeboten mit niedrigen Monatsraten größer denn je. Leicht kann der Eindruck entstehen, ein Neuwagen sei für kleines Geld erhältlich.

    Die Werbung von Autoherstellern und Leasinganbietern suggeriert, Neufahrzeuge seien häufig bereits ab Beträgen von rund 100 Euro monatlich zu haben. Dies trifft jedoch nur bedingt zu, da im Regelfall noch erhebliche Nebenkosten hinzukommen. Auf diese Kosten gehen wir nachfolgend näher ein.

    Anzahlung und Überführung

    Beim Privatleasing ist die Leistung einer Anzahlung üblich und auch bei Kfz-Finanzierungen ist sie häufig anzutreffen. Sie verkörpert einen erheblichen Kostenfaktor, den etliche Leasingkunden und Käufer gerne unterschätzen.

    Bis zur unteren Mittelklasse beläuft sich die Anzahlung je nach Leasing- und Finanzierungsangebot auf einen Beitrag von ca. 2.000 bis 3.000 Euro. Umgelegt auf die ersten zwei Jahre würde dies einen Anstieg der monatlichen Kfz-Kosten um rund 100 Euro und damit eine erhebliche Verteuerung bedeuten.

    Darüber hinaus ist es üblich, dem Kunden die Kosten der Überführung in Rechnung zu stellen. Mehrkosten von rund 500 bis 1.000 Euro sind auch hier nicht ungewöhnlich, was die Gesamtbelastung zusätzlich anhebt.

    Ein Blick auf die Unterhaltskosten

    Schwerer zu überblicken sind die Unterhaltskosten des Fahrzeugs. Auch diese können sich in Summe auf stattliche Beträge belaufen und sind sollten daher unbedingt Berücksichtigung finden. Auf den folgenden Seiten wird das Thema Nebenkosten ausführlich erläutert:

    Auf die wesentlichen Kostenfaktoren möchten wir an dieser Stelle eingehen.

    Kfz-Versicherung: Neufahrzeuge sind von hohem Wert, weshalb an einem Vollkaskoschutz kein Weg vorbeiführt. Die genaue Höhe hängt stark vom zu versicherndem Fahrzeug ab, aber auch der Schadenfreiheitsklasse des Versicherungsnehmers.

    Kfz-Steuer: Neue Fahrzeugmodelle schneiden bei der Kfz-Steuer üblicherweise gut ab, d.h. die finanzielle Belastung hält sich in Grenzen. Ausschläge drohen am ehesten, wenn Fahrzeuge überdurchschnittlich motorisiert sind, wie z.B. bei einem Sportwagen.

    Kraftstoff: Die Höhe der anfallenden Verbrauchskosten hängt im Wesentlichen von der Fahrleistung ab. Besonders Pendler sollten diesen Aspekt in ihrer Kalkulation berücksichtigen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Kosten für Kraftstoff an die Leasingrate heranreichen oder diese sogar überschreiten.

    Instandhaltung und Reparatur: Wer meint, einen Neuwagen nicht warten zu müssen, irrt sich. Bei Leasingfahrzeugen besteht sogar die Verpflichtung, die vorgeschriebenen Inspektionen exakt einzuhalten. Diese haben es wiederum in sich: Eine große Inspektion, in deren Rahmen neben allen Flüssigkeiten auch die Bremsbeläge und weitere Kfz-Teile gewechselt werden, kann je nach Fahrzeugmodell mit tausend Euro oder einem noch höheren Betrag zu Buche schlagen.

    Tipp: Kfz-Kosten erfassen und auswerten

    Weil die Unterhaltskosten je nach Nutzungsverhalten stark variieren, lässt sich pauschal nur eingeschränkt sagen, mit welchen Kosten ein Fahrzeug zu Buche schlagen wird. Genaue Daten sind nur in der Praxis zu ermitteln.

    Wer es genau wissen möchte, erfasst sämtliche Daten und schreibt diese fort. Dies mag aufwendig klingen, doch mittlerweile gibt es Apps, die hierbei wertvolle Unterstützung leisten und die Dokumentation der Kfz-Kosten stark vereinfachen. Besonders die drivion App ist empfehlenswert, weil sie eine vollständig und zugleich komfortable Kostenerfassung bietet.

    Leasing vs. Finanzierung

    Die Frage, ob sich Autoleasing für Privatpersonen lohnt oder stattdessen ein Autokauf empfiehlt, ist schwer zu beantworten. Selbst Experten sind zum Teil unterschiedlicher Auffassung, was potenziellen Autokäufern die Entscheidung nicht erleichtert.

    Allerdings hängt die Antwort auch stark von den Anforderungen des Fahrers ab. Wer stets ein aktuelles Modell fahren möchte, kann mit Leasing – die Nutzung eines guten Angebots vorausgesetzt – durchaus richtig liegen. Sollte hingegen eine längere Nutzungsdauer angestrebt werden, ist ein Kauf meist die bessere Entscheidung.

    Diese Aussage lässt sich mit den langfristigen Nutzungskosten begründen. Die übliche Leasingdauer beträgt drei Jahre. Dann wird im Anschluss ein neuer Leasingvertrag geschlossen, wodurch nicht nur die Rate bestehen bleibt, sondern Anzahlung und Überführungskosten erneut fällig werden.

    Wer seinen Pkw finanziert, mag sogar eine höhere Monatsrate entrichten. Doch eines Tages ist der Pkw abgezahlt, wodurch die Raten entfallen. Darüber hinaus hat der Pkw einen Restwert, d.h. er könnte verkauft werden und spielt dann sogar Geld ein. Davon abgesehen besteht nicht mehr Verpflichtung, das Fahrzeug sämtlichen Inspektionen zu unterziehen. Je nach Restwert kann sogar der Wechsel vom Vollkaskoschutz in die Teilkasko oder gar Haftpflicht genügen.

    Allerdings dauern diese Kostenvorteile nicht ewig an. Ab einem gewissen Fahrzeugalter ist kaum noch ein Restwert gegeben und gleichzeitig können die Reparaturkosten erheblich ansteigen. Spätestens dann empfiehlt sich der Umstieg auf einen neueren Pkw.

    Kalenderblatt - 26. April

    1925 Hindenburg wird zum Reichspräsidenten gewählt.
    1954 Eröffnung der Ostasien-Konferenz in Genf, auf der über die Koreafrage und den Frieden Indochinas beraten werden soll.
    1974 Der Bundestag stimmt über die Reform des § 218 ab und entscheidet sich für die Fristenlösung, die aber am 25. Februar vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt wird.