François-Adrien Boieldieu

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    französischer Komponist; * 16. Dezember 1775 in Rouen, † 8. Oktober 1834 in Jarcy bei Paris


    Komponist der berühmten Oper "Die weiße Dame"; einer der einfallsreichsten Romanzen- und Melodienerfinder seiner Zeit; Boieldieu erlebte mit der Oper "Der Kalif von Bagdad" (1800) den ersten großen Erfolg an der Opéra comique in Paris. Luigi Cherubini und Etienne Mehul gehörten zu seinen Gönnern. Von 1803 bis 1810 wirkte Boieldieu zeitweise als Hofkomponist in Petersburg und wurde 1817 Mehuls Nachfolger als Kompositionsprofessor am Pariser Konservatorium. 1829 ließ er sich pensionieren. Im Revolutionsjahr wurde seine Pension gekürzt, schließlich ganz gestrichen. Deshalb musste er 1833 wieder als Lehrer ins Konservatorium eintreten.

    Obgleich heute in erster Linie seine Opern "Jean de Paris" (1812), und "Le petit chaperon rouge" (Rotkäppchen) bekannt sind, war Boieldieu auch ein hervorragender Klavierkomponist. Unter Kennern gilt er als originellster Vertreter jener ersten französischen Pianistenschule, die nach 1770 die Weichen für das 19. Jahrhundert stellte. Außerdem ist Boieldieu einer der wichtigsten Vertreter der frühen Opéra comique.