Vatikanisches Konzil

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    auch: Vatikanum;

    die zwei nach ihrem Tagungsort, dem Vatikan, benannten, dort abgehaltenen Konzile der römisch-katholischen Kirche.

    I. Vatikanisches Konzil

    1869/70; unter Papst Pius IX. 1869 in Rom eröffnet, im Mittelpunkt der Beratungen die päpstliche Unfehlbarkeit bei der Definition von Glaubens- und Sittenlehren; Beratungen in 14 Generalkongregationen und 22 Sitzungen; Ablehnung durch eine Minderheit (die die Verkündung angesichts der gespannten kirchenpolitischen Lage für noch nicht opportun hielt oder grundsätzlich ablehnte); die Minderheit enthielt sich im Einverständnis mit dem Papst der Stimme und blieb der Abstimmung fern; außerdem Konstitution über den katholischen Glauben und Verwerfung von Irrlehren und Absage an den Gallikanismus durch Festlegung der höchsten Jurisdiktionsgewalt des Papstes in der Kirche;

    Das Konzil wurde gleichzeitig Anlass zur Abtrennung der Altkatholischen Kirche 1871 (Ablehnung der Konzilsbeschlüsse) und beeinflusste die kirchenpolitischen Kämpfe in Österreich und Preußen (Kulturkampf).

    II. Vatikanisches Konzil

    1962-65 in der Peterskirche in Rom; Ankündigung 1959 durch Papst Johannes XXIII., nach seinem Tod 1963 von Paul VI. weitergeführt; Ziel: innere Erneuerung der Kirche und ihre Öffnung für moderne Zeitströmungen; konkrete Ergebnisse bildeten die Reform der katholischen Liturgie, der Bedeutungszuwachs der nationalen Bischofskonferenzen und die Hinwendung des Katholizismus zu anderen Religionsgemeinschaften und den anderen christlichen Kirchen (Ökumenismus).

    Kalenderblatt - 27. Juli

    1794 Der französische Revolutionsführer Maximilien Robespierre wird gestürzt, nachdem er radikal dafür gesorgt hatte, alle Feinde der französischen Revolution der Guillotine zu übereignen. Er war als Vorsitzender des allmächtigen Wohlfahrtsausschusses für eine beispiellose Terrorgesetzgebung verantwortlich. Einen Tag nach seinem Sturz kommt er selbst unter die Guillotine.
    1894 Es kommt zum Krieg zwischen China und Japan, bei dessen Ende im April 1895 China die Unabhängigkeit Koreas anerkennen muss.
    1955 Der Österreichische Staatsvertrag tritt in Kraft, in dem Österreich von den Alliierten als "souveräner und demokratischer Staat" in den Grenzen vom 1. Januar 1938 anerkannt wird.