Solidarnosc

    Aus WISSEN-digital.de

    (polnisch "Solidarität")


    polnischer Gewerkschaftsverband, der maßgeblich am Übergang zur Demokratie beteiligt war. Im September 1980 wurde Solidarnosc unter Führung von Lech Walesa in Danzig gegründet. Auslöser zur Gründung war die mangelnde Versorgungslage der Bevölkerung in Polen, die im Juli 1980 zu Streiks in den Hafenstädten Danzig, Stettin und Gdingen führte. Daraufhin entstand die Forderung nach freien, von der Partei unabhängigen Gewerkschaften. lm Dezember 1981 verboten, blieb die Solidarnosc dennoch im Untergrund weiter tätig. Der katholischen Kirche kam eine bedeutende Rolle als Vermittler zwischen Staat und Solidarnosc zu. 1989 wurde die Organisation wieder zugelassen und als politische Bewegung von zentraler Bedeutung für den Prozess der Umgestaltung in Polen. 1990-96 war Walesa Staatspräsident, 2000 verkündete er seine Trennung von der Solidarnosc.

    Aus der Solidarnosc ging die "Wahlaktive Solidarität" (AWS), ein Zusammenschluss von ca. 35 konservativ orientierten Gruppierungen unter Marian Krzaklewski, hervor. Die AWS gewann 1997 die polnischen Parlamentswahlen und bildete eine Regierungskoalition mit der Freiheitsunion; seit deren Ausscheiden 2000 bildet sie eine Minderheitsregierung. Es besteht eine enge personelle wie strukturelle Verknüpfung zwischen dem Wahlbündnis und dem Gewerkschaftsverband.