Sensualismus

    Aus WISSEN-digital.de

    (lateinisch: sensus, "die Sinne")

    Richtung der Erkenntnistheorie. Der Sensualismus beruft sich einzig auf die unmittelbaren Sinneseindrücke als Erkenntnisquelle. Die letzte Konsequenz dieser Erkenntnislehre zog bereits der griechische Philosoph Protagoras (um 485-um 415): Die Relativität aller Sinneseindrücke macht nach ihm nicht nur "absolute Aussagen" unmöglich, sondern lässt nicht einmal "objektive", von allen Menschen anzuerkennende Aussagen zu, da die Sinne eines jeden anders reagieren. "Der gleiche Wind erscheint dem einen warm, dem andern kalt." Erkenntnis kann nur auf das jeweils erkennende Subjekt bezogen werden. Das besagt der berühmte Satz des Protagoras: Der Mensch ist das Maß aller Dinge (Homomensurasatz; homo = Mensch, mensura = Maß). Nach der Erklärung Platons ist "der Mensch" hier nicht generell, sondern individuell gemeint. Protagoras habe damit sagen wollen: "So wie mir jedes einzelne Ding erscheint, so ist es auch für mich, und wie es dir erscheint, ist es auch für dich."

    Kalenderblatt - 27. Juli

    1794 Der französische Revolutionsführer Maximilien Robespierre wird gestürzt, nachdem er radikal dafür gesorgt hatte, alle Feinde der französischen Revolution der Guillotine zu übereignen. Er war als Vorsitzender des allmächtigen Wohlfahrtsausschusses für eine beispiellose Terrorgesetzgebung verantwortlich. Einen Tag nach seinem Sturz kommt er selbst unter die Guillotine.
    1894 Es kommt zum Krieg zwischen China und Japan, bei dessen Ende im April 1895 China die Unabhängigkeit Koreas anerkennen muss.
    1955 Der Österreichische Staatsvertrag tritt in Kraft, in dem Österreich von den Alliierten als "souveräner und demokratischer Staat" in den Grenzen vom 1. Januar 1938 anerkannt wird.