RFID Tags - So funktioniert die drahtlose Objekterkennung

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    Haustiere mit Chip sind alles andere als ungewöhnlich. Seit vielen Jahren lassen Tierhalter ihre Hunde und Katzen chippen, um diese sicher identifizieren zu können. Doch auch immer mehr Menschen lassen sich Chips unter die Haut implantieren.

    Menschen mit RFID Tag im Körper

    Aus Sicht einiger Kritiker mag mit Menschen, denen eine konkrete Nummer direkt am Körper zugeordnet ist, ein Alptraum zur Realität geworden sein. Allerdings lassen sich Betroffene sogenannte RFID Tags freiwillig implantieren. Sie machen dies wegen der Erleichterungen, die im Alltag locken.

    Ein RFID Tag ist ein kleines Modul, das drahtlos Daten übertragen kann. In Reichweichte eines geeigneten RFID Lesegeräts lassen sich die Daten eines Chips berührungslos aulsesen. Die gewonnene Information dient der eindeutigen Identifikation einer Person, um beispielsweise elektronische Türschlösser automatisch zu öffnen.

    Als einer der Spitzenreiter in diesem Bereich gilt Schweden. Dort sind es vor allem Unternehmen, die ihren Mitarbeitern die Option einräumen, sich chippen zu lassen. Diese Mitarbeiter profitieren von einem erhöhten Komfort im Alltag. Sie brauchen beispielsweise keine Schlüssel oder Chipkarten zum Öffnen von Türen mehr bei sich zu tragen. Gleichzeitig können sie sich auch in anderen Bereichen schnell und kontaktlos identifizieren, wie z.B. an Snack-Automaten. Die eigentliche Prozedur des Chippens ist schnell erledigt. Ein kurzer Stich genügt und der Chip ist implantiert.

    RFID Technik In der Praxis

    Zugegeben, gechipte Menschen sind ein Extrembeispiel, das vor allem in den Medien große Aufmerksamkeit gefunden hat. In der Praxis ist die RFID Technologien in anderen Bereichen sehr viel stärker verbreitet.

    Dies trifft besonders für das Feld der Logistik zu. Eine wachsende Anzahl an Unternehmen sagt sich vom klassischen Barcode los und rüstet Verpackungen, Paletten und Transportmittel stattdessen mit RFID Tags aus. Die mobile Datenerfassung mit RFID Technik verspricht erhebliche Vorteile. So ist es unter anderem möglich, Produkte oder deren Verpackungen wesentlich schneller und sicherer zu erfassen.

    Ein weiteres Beispiel für den Einsatz von RFID Technik ist die schlüssellose Nutzung von Kraftfahrzeugen. Zunehmend mehr Fahrzeuge sind damit ausgestattet: Der Fahrer braucht den Schlüssel gar nicht mehr in das Zündschloss stecken, stattdessen muss er ihn nur bei sich tragen. Sobald sich der Schlüssel in unmittelbarer Nähe des Fahrzeugs oder darin befindet, lässt sich der Motor starten.

    Vorteile gegenüber dem Barcode im Detail

    Die Gründe, weshalb Unternehmen mit zunehmender Begeisterung auf RFID Technik setzen, sind ganz verschieden. Letztlich gehen damit Vorzüge gegenüber anderen Systemen einher. Wie bereits angedeutet, existieren Vorteile im Vergleich zum Barcode.

    Hierzu zählt zunächst die Tatsache, schneller scannen zu können. Während beim Barcode die Notwendigkeit besteht, den Scanner exakt auf das Codelabel zu halten, muss sich ein RFID Tag lediglich in Nähe des Scanners befinden. Eine gezielte Ausrichtung ist nicht erforderlich, es kann z.B. genügen, einen Karton einfach am Scanner vorbeizuziehen.

    Diese technische Eigenschaft bedeutet gleichzeitig weniger Anfälligkeit. Sollte beispielsweise ein Barcodelabel verschmutzt oder zum Teil abgerissen sein, ist es nicht mehr scanbar. Bei Verwendung eines RFID Labels kann dies hingegen nicht passieren.

    Ein weiterer Vorteil besteht darin, mehrere Scans gleichzeitig durchführen zu können. Während ein Barcode-Scanner stets ein Label nach dem anderen erfassen muss, ist dies bei RFID Lösungen nicht erforderlich. Mehrere Tags lassen sich im selben Moment eindeutig identifizieren, was schnellere Abläufe ermöglicht.

    Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, über ein RFID Tag mehrere Informationen mitzuteilen. Anders als beim Barcode lässt sich nicht nur ein Wert übermitteln. Stattdessen sind mehrere Daten abrufbar, was vollkommen neue Möglichkeiten eröffnet. So lässt sich beispielsweise auf einem Tag nicht nur festhalten, welche Ware sich in einem Karton befindet, sondern auch wie viele Einheiten von der verpackten Ware.

    Noch eine Besonderheit besteht darin, eine räumliche Ortung vornehmen zu können. Zugegeben, diese Technologie steckt noch in den Kinderschuhen und findet in der Praxis selten Anwendung. Allerdings bietet sie großes Potenzial für die Zukunft. Angenommen eine Ware befindet sich nicht dort im Regal, wo sie eigentlich sein sollte, könnte ein spezieller RFID Scanner dabei helfen, das Regal weitläufig abzusuchen.

    So funktioniert die RFID Technologie

    Im Kern basiert die RFID Technologie auf einem simplen Prinzip. Das Tag ist ein Sender, der je nach Konfiguration eine oder mehrere Informationen übermittelt. Allerdings handelt es sich um keinen konventionellen Sender, der über eine permanente Energiequelle verfügt. Dies würde die Technologie nur unnötig kostspielig machen.

    Stattdessen arbeiten RFID Tags passiv. Sie verfügen über keine Stromspeisung, sondern werden stattdessen vom Scanner angeregt. In der Praxis sieht dies ungefähr wie folgt aus: Der Scanner ist gleichzeitig ein Sender, der ein Signal auf einer festgelegten Frequenz erzeugt. Trifft das Signal auf das Tag, wird es in veränderter Form reflektiert. Aus dem neuen Signal, das auf diese Weise entsteht, lassen sich die im Tag gespeicherten Daten übermitteln.

    In der Praxis gelangen Systeme zum Einsatz, die mit unterschiedlicher Leistung arbeiten und auf verschiedene Frequenzen setzen. Einige Systeme können auf eine Entfernung von mehreren Metern arbeiten, während sich bei anderen die Reichweite auf etwa einen halben Meter beschränkt. Aufgrund dieser Unterschiede ist es für Nutzer umso entscheidender, im Vorfeld eine gezielte Wahl der Technologie zu treffen.

    Kalenderblatt - 19. März

    1921 Russland und Polen unterzeichnen einen Friedensvertrag.
    1953 Der Bundestag billigt die deutsch-alliierten Verträge, die später Deutschlandvertrag genannt werden. In ihnen wird das Ende des Besatzungsstatus und die Wiedererlangung der Souveränität geregelt.
    1956 Die Bundesrepublik erlässt das Soldatengesetz, in dem die Forderungen an eine demokratische Armee dargelegt werden.