Paarhufer

    Aus WISSEN-digital.de

    (Artiodactyla)

    Verbreitungsgebiet

    Paarhufer besiedeln mit neun Familien und mehr als 80 Gattungen nahezu alle Kontinente. In Australien und auf den Galapagosinseln waren sie ursprünglich nicht heimisch, wurden aber vom Menschen dort eingeführt und richteten, weil sie keine natürlichen Feinde hatten, großen Schaden an.


    Sie besiedeln bevorzugt Steppen, Savannen und Tundren, sind aber auch in Wäldern und im Hochgebirge zu finden.

    Körperbau

    Paarhufer haben einen relativ langen Gesichtsschädel, an den sich meist ein noch längerer Hals anschließt.

    Ihr Fell ist meist kurz und dicht und direkt unter der Haut befinden sich Drüsen, mit denen das Revier markiert werden kann. Auf dem Kopf tragen bei vielen Arten vor allem die Männchen ein Gehörn oder Geweih.

    Eine anatomische Besonderheit, die alle Paarhufer vereint, ist die Tatsache, dass im Laufe ihrer Entwicklung eine Reduktion der Zahl ihrer Zehen stattgefunden hat. Zunächst besaßen Paarhufer jeweils fünf Zehen an jedem ihrer Gliedmaße, zuerst bildete sich die erste Zehe zurück und später auch die zweite und die fünfte. Die zweite und die fünfte Zehe bewegten sich im Laufe der Zeit an der Rückseite des Beines in Richtung Knie nach oben, bis sie den Bondenkontakt verloren; was übrig blieb waren lediglich die dritte und die vierte Zehe. Beim Schwein und beim Flusspferd lässt sich noch das Vierzehenstadium erkennen, alle anderen Paarhufer besitzen nur zwei Zehen, die an ihren Enden einen Hornschuh oder Huf aufweisen. Dieses Endglied der Zehe wird als Klaue bezeichnet. Bis auf die Schwielensohler sind alle Paarhufer Zehengänger.

    Wie die Unpaarhufer, so zählen auch die Paarhufer zu den Mittelachsentieren. Das bedeutet, ihr Körper ist axial aufgebaut, allerdings ruht bei den Paarhufern die Körperlast nicht auf einer Zehe, sondern wird von zwei Zehen getragen: die Körperachse befindet sich also zwischen den beiden Zehen.

    Ernährung

    Die primitivsten Arten aus der Ordnung der Paarhufer sind Allesfresser, die meisten unter ihnen haben sich jedoch auf pflanzliche Nahrung spezialisiert und fressen als Weidegänger entweder Gras oder begnügen sich als Verbeißer mit dem Laub oder den Trieben junger Bäume.

    Entsprechend ihrer Nahrung hat sich bei vielen Paarhufern (bei den Wiederkäuern und Sohlengängern) ein einzigartiger Verdauungsapparat entwickelt. Ihr Magen weist bis zu vier Abteilungen auf, von denen der eigentliche Magen mit der Drüsenschleimhaut nur die letzte Abteilung ausmacht und die vorderen aus einer Verschmelzung der Speiseröhre mit dem Mageneingang entstanden sind. So ist es ihnen möglich, das Gefressene wieder hochzuwürgen und noch einmal durchzukauen.

    Eine weitere wichtige anatomische Besonderheit bei den Paarhufern ist ihr besonders gut entwickeltes Sprungbein, das im Laufe der Zeit eine Verstärkung erfahren hat und die Paarhufer so zu weiten und hohen Sprüngen befähigt.

    Das Gebiß der Paarhufer ist je nach Spezialisierung sehr unterschiedlich.

    Fortpflanzung

    Die meisten von ihnen leben polygam und in größeren Herden zusammen. Die Jungtiere der Paarhufer sind bei der Geburt bereits sehr gut entwickelt. Ihr Sinne sowie ihr Instinkt sind voll funktonstüchtig und auch ihre Gliedmaßen haben die Tierkinder schon unter Kontrolle.

    Paarhufer stellen mit mehr als 80 Gattungen die Hauptmasse der heutigen Huftiere und der Großsäuger überhaupt.

    Systematik

    Ordnung aus der Überordnung der Mittelachsentiere (Mesaxonia) in der Klasse der Säugetiere (Mammalia)

    Unterordnungen:

    Nichtwiederkäuer (Nonruminantia)

    Schwielensohler (Tylopoda)

    Wiederkäuer (Ruminantia)

    Kalenderblatt - 20. April

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