Monaco

    Aus WISSEN-digital.de


    Geografie

    Mit einer Fläche von 1,95 km² ist das Fürstentum Monaco (amtlich: Principauté de Monaco) an der französischen Mittelmeerküste nach dem Vatikanstaat der zweitkleinste Staat in Europa. Im Westen, Norden und Osten grenzt das Land an Frankreich. Den größten Teil der Landesfläche bildet ein schmaler Küstenstreifen, der steil zum nordwestlichen Hinterland ansteigt.

    Das Fürstentum besteht aus vier Stadtbezirken: Monaco-Ville, La Condamine, Fontvielle und Monte Carlo. Monaco-Ville liegt auf einem der vielen steilen Felsvorsprünge, die Ausläufer der französischen Seealpen (Alpes Maritimes) sind. Auf über 60 m Höhe befindet sich hier die Altstadt, das fürstliche Schloss und das ozeanografische Museum. Der Hafen des Fürstentums liegt nördlich der Altstadt in einer windgeschützten Bucht im Stadtteil La Condamine. Nördlich davon liegt Monte Carlo mit dem bekannten Spielcasino und dem Kongresszentrum. Der Stadtteil Fontvielle liegt auf einer Halbinsel, die in den 1960er Jahren durch Aufschüttungen entstand.

    Klima

    Das Klima ist mediterran mit milden Wintern und warmen bis heißen Sommern. Die Durchschnittstemperaturen betragen im Januar etwa 10 °C, im Juli 24 °C. Die im Hinterland befindlichen Seealpen schützen den Staat vor dem Mistral, einem für diese Mittelmeerregion typischen, aus dem Norden kommenden Fallwind. Die Niederschlagsmenge wird mit durchschnittlich 750 mm angegeben.

    Flora und Fauna

    Im Stadtstaat Monaco gibt es so gut wie keine ursprüngliche Vegetation. Pflanzen finden sich nur in angelegten Gärten und Parks. Im Jardin Exotique (Botanischer Garten) finden sich neben mediterranen Gewächsen wie Pinien, Kiefern, Zedern, verschiedenen Palmen, Ölbäumen, Korkeichen und Lorbeergewächsen eine außergewöhnliche Kakteensammlung und eine Vielzahl von Blumen wie Hibiskus und Passionsblumen.

    Außer in den Gewässern vor der Küste finden sich nur Haustiere und stadtangepasste Tiere in Monaco. Im Ozeanografischen Institut werden seltene Meerestiere wie z.B. Tiefseefische gezeigt.

    Bevölkerung

    Monaco hat etwa 32 400 Einwohner und damit bei einer Staatsfläche von 1,95 km² eine extrem hohe Bevölkerungsdichte. Nur rund 19 % der Bürger sind Monegassen mit der begehrten Staatsbürgerschaft. Die größte Bevölkerungsgruppe sind Franzosen mit 32 %, während Italiener um die 20 % ausmachen. Der Rest der Bevölkerung setzt sich aus Menschen verschiedenster Herkunft zusammen. In den letzten drei Jahrzehnten ist die Bevölkerungszahl um über 50 % angestiegen, da Monaco als eines der so genannten "Steuerparadiese" gilt.

    Amtssprache im Stadtstaat ist Französisch; Englisch und Italienisch sind als Umgangssprachen gebräuchlich. Der ebenfalls verwendete monegassische Dialekt besteht aus italienischen und provenzalischen Elementen. Rund 90 % der Bevölkerung gehören der römisch-katholischen Kirche an.

    Derzeit wächst die Bevölkerung um geschätzte 0,4 % pro Jahr, was vor allem auf den Zuzug aus dem Ausland zurückzuführen ist. Die Lebenserwartung liegt mit knapp 80 Jahren im europäischen Schnitt.

    Politisches System

    Das Fürstentum Monaco ist gemäß der Verfassung von 1962 eine konstitutionelle Erbmonarchie. In außenpolitischen Belangen wird der Staat von Frankreich vertreten. Der Fürst als Staatsoberhaupt (seit 2005 Fürst Albert II.) ernennt den Regierungschef (seit 2005 Jean-Paul Proust). Dabei werden von der französischen Regierung drei geeignete Kandidaten vorgeschlagen, aus denen der Fürst seine Wahl trifft. Ein Kronrat, von dessen insgesamt sieben Mitgliedern vier vom Fürsten ernannt und drei vom Nationalrat für drei Jahre gewählt sind, berät das Staatsoberhaupt bei innenpolitischen Fragen.

    Die Legislative liegt beim Nationalrat. Von dessen insgesamt 24 Mitgliedern, die fünf Jahre im Amt bleiben, werden 16 über Listen und Mehrheitswahl und 8 per Verhältniswahl bestimmt. Das Wahlrecht erhält jeder Monegasse mit seinem 21. Geburtstag. Auch bei der Zusammensetzung des Nationalrats hat der Fürst ein Mitspracherecht.

    Es gibt in Monaco keine eigentlichen Verwaltungseinheiten; die Stadt besitzt aber vier Stadtteile (Quartiers): Fontvieille, La Condamine, Monte Carlo und Monaco-Ville.

    Wirtschaft

    Zwar gibt es keine eigenen Wirtschaftsstatistiken des Kleinstaates, dessen Ökonomie aufs Engste mit der französischen verwoben ist (Zollunion 1865, Währungsunion 1925), mit Sicherheit aber zählt Monaco zu den reichsten Ländern weltweit. Privatpersonen müssen seit 1869 keine direkten Steuern mehr bezahlen (Ausnahmeregelung für französische Staatsbürger durch ein Abkommen von 1963), dadurch (und durch die stabile politische Lage) gilt der Staat als eine der "Steueroasen" für ausländische Kapitalanleger.

    Landwirtschaft existiert in dem Stadtstaat praktisch nicht. Produziert und exportiert werden überwiegend Halbfertigwaren und Investitionsgüter, importiert werden Industrie- und Konsumgüter, Maschinen, Fahrzeuge, Nahrungsmittel und Energie. Das Wirtschaftswachstum beträgt etwa 1 %.

    Bedeutendster Arbeitgeber ist die Gesellschaft Société des Bains de Mer, die sich in staatlicher Hand befindet. Sie betreibt unter anderem das Spielcasino, diverse Luxushotels und ist gleichzeitig Ausrichter der berühmten Rallye von Monte Carlo. Weitere Einnahmequellen für den Staat sind der Briefmarkenverkauf und die Abgaben der europaweit ausstrahlenden Rundfunk- und Fernsehsender. Auf Grund des strikt gewahrten Bankgeheimnisses ist Monaco Sitz zahlreicher Banken und Versicherungen.

    Der Fremdenverkehr ist ein wichtiger Wirtschaftszweig (13 % des Bruttoinlandsprodukts), denn über vier Millionen ausländische Besucher kommen pro Jahr ins Land. Anziehungspunkte sind unter anderem das Kongresszentrum, das Spielcasino, die zwei Formel-I-Rennen und das Ozeanografische Museum. Da Monaco keinen Flughafen besitzt, existiert eine Helikopterverbindung zum Flughafen in Nizza.

    Währung ist aufgrund der Währungsunion mit Frankreich der Euro.

    Fürstentum Monaco

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    Principauté de Monaco
    Amtssprache Französisch
    Hauptstadt Monaco
    Staatsform Konstitutionelle Erbmonarchie
    Fläche 1,95 km²
    Einwohner 32.400
    Währung Euro
    Zeitzone MEZ
    KFZ-Kennzeichen MC
    Internet-TLD .mc
    Telefonvorwahl 00377

    Kalenderblatt - 24. April

    1884 Die Regierung des Deutschen Reichs erklärt Damara- und Namakwaland, die spätere Kolonie Deutsch-Südwestafrika, zum deutschen Protektorat .
    1926 Deutschland und die UdSSR schließen einen Neutralitätspakt.
    1947 Die Moskauer Konferenz geht nach fast sieben Wochen zu Ende, ohne dass sich zwischen den Alliierten eine Einigung über den Friedensvertrag mit Deutschland und Österreich ergeben hätte.