Michael Wolgemut

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    deutscher Maler; * 1434 in Nürnberg, † 30. November 1519 in Nürnberg

    Schüler des Hans Pleydenwurff in Nürnberg, dessen Werkstatt er 1473 übernahm und dessen Witwe er heiratete. Während Wolgemut früher als bloßer Vorstand eines kollektivistischen Werkstattbetriebes angesehen wurde, sieht man ihn, nachdem falsche Zuschreibungen gestrichen wurden, als eigenständigen Künstler, dessen Kunst sich von der des Pleydenwurff deutlich abhebt und der als einer der Ersten den Holzschnitt zu künstlerischem Rang erhob.

    Auf ihn wirkten der Kreis um den Meister von Flémalle, später Memling, die Brügger Schule und Schongauer ein. Sein größter Schüler war Albrecht Dürer.

    Werke: Der Hofer Altar (1465, München, Alte Pinakothek), früher als sein erstes Werk angesehen, gehört heute zu den fast allgemein abgesprochenen. Eine falsche Zuschreibung war namentlich der so genannte Peringsdörfer Altar (Augustiner-Altar, Nürnberg, Germanisches Museum).

    Bezeugte Hauptwerke: Hochaltar der Marienkirche in Zwickau (1476-79), Hochaltar der Heiligkreuzkirche in Nürnberg (um 1486), Hochaltar der Schwabacher Stadtkirche (1506-08, sein umfangreichstes Werk, wie auch bei andern großen Werken nicht alles eigenhändig).

    Weitere Werke: Altar der Stiftskirche zu Feuchtwangen (1484), Katharinen-Altar in St. Lorenz, Nürnberg (Zuschreibung), Hochaltar der Jakobskirche in Straubing (um 1475-76, Zuschreibung) u.v.a.

    Weitere Werke - auch Bildnisse - namentlich in Nürnberg, Germanisches Museum.

    Grafik: die Holzschnittfolgen zum "Schatzbehalter" (1491), zur Schedelschen Weltchronik (1493, zusammen mit Wilhelm Pleydenwurff).