Manisch-depressive Erkrankung

    Aus WISSEN-digital.de

    (Thymopathie, Zyklothymie)

    Definition

    Die manisch-depressive Erkrankung ist eine psychische Erkrankung unbekannter Ursache, bei der die Betroffenen abwechselnd krankhaft heiter und schwermütig sind. Die Krankheit ist eine endogene Psychose.

    Verlaufsformen

    Charakteristisch ist der phasenhafte Verlauf innerhalb eines sonst normalen seelischen Zustandes, wobei die einzelnen Phasen in der Regel jeweils wieder völlig ausheilen. Die Krankheit tritt nur selten vor dem dritten Lebensjahrzehnt erstmals auf, manchmal auch erstmals im Alter. Es kann bei einer einmaligen Krankheitsphase bleiben, es kann aber auch in unvorhersehbaren Zeitabständen zu einer oder mehreren Wiederholungen kommen. Depressive Phasen kommen häufiger vor als manische. Manche Kranken machen nur depressive, andere nur manische Zustände durch, wieder andere sowohl manische als auch depressive. Auch manisch-depressive Mischzustände kommen vor.

    Die depressive Phase

    Die depressive Phase ist gekennzeichnet durch eine unmotiviert traurige Grundstimmung (Schwermut, Melancholie), die aber nicht selten durch Angstzustände, innere Unruhe oder Antriebslosigkeit, stumpfe Gleichgültigkeit überdeckt ist. Häufig sind die Kranken stark gehemmt, hoffnungslos. Manche Depressiven sind voller hypochondrischer Befürchtungen und klagen über körperliche Beschwerden, so dass zunächst an eine körperliche Erkrankung gedacht und die zu Grunde liegende Depression nicht immer richtig erkannt wird. Auch Selbstvorwürfe, mitunter bis zu wahnhaften Schuldkomplexen gesteigert, können die Kranken quälen. Nicht ernst genug genommen werden kann vor allem die oft bei Depressionen bestehende Selbstmordneigung. An körperlichen Störungen stehen im Vordergrund Schlaf- und Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Stuhlverstopfung. Siehe auch Depression.

    Die manische Phase

    Die hervorstechenden Symptome des manisch Kranken sind die gehoben-heitere bis gereizt-erregbare Grundstimmung, der Antriebsüberschuss, die Sprunghaftigkeit des Denkens und Handelns und die Selbstüberschätzung, die manchmal bis zu spielerisch-wahnhaften Größenwahnideen gesteigert sein kann. Siehe auch Manie.

    Kalenderblatt - 27. Juli

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    1894 Es kommt zum Krieg zwischen China und Japan, bei dessen Ende im April 1895 China die Unabhängigkeit Koreas anerkennen muss.
    1955 Der Österreichische Staatsvertrag tritt in Kraft, in dem Österreich von den Alliierten als "souveräner und demokratischer Staat" in den Grenzen vom 1. Januar 1938 anerkannt wird.