Lomé-Abkommen

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    auch: Konvention von Lomé;

    entwicklungspolitische Kooperation zwischen 71 Entwicklungsländern aus Afrika, der Karibik und dem Pazifik, den so genannten AKP-Staaten, und der Europäischen Union. In dem 1975 unterzeichneten, 1981, 1984, 1989 und 1995 erweiterten Abkommen verzichteten die EU-Staaten im industriellen und landwirtschaftlichen Bereich vollständig bzw. weitgehend auf Gegenpräferenzen bei Handelsabkommen. Die wichtigsten Komponenten von Lomé waren: Klassische Entwicklungshilfe für Schwerpunktbereiche (u.a. Landwirtschaft), Fonds zur Stabilisierung von Exporterlösen bzw. zur Kompensation bei Preisverfall, zollfreie Öffnung des EU-Marktes für fast alle AKP-Produkte ohne gleichzeitige Gegenseitigkeit, Hilfen zur Stärkung des privaten Sektors, finanzielle und technische Zusammenarbeit und Hilfen zur Überwindung von Überschuldung. Innerhalb des Lomé-Abkommen galt der Grundsatz, Demokratisierungsprozesse zu fördern und Entdemokratisierung politisch-ökonomisch zu sanktionieren. Das Abkommen war als konkreter Beitrag zum Nord-Süd-Konflikt zu bewerten und Teil der Globalisierungsstrategie der EU.

    Das vierte Lomé-Abkommen lief am 29. Februar 2000 aus; an seine Stelle trat das Abkommen von Cotonou.

    Kalenderblatt - 27. Juli

    1794 Der französische Revolutionsführer Maximilien Robespierre wird gestürzt, nachdem er radikal dafür gesorgt hatte, alle Feinde der französischen Revolution der Guillotine zu übereignen. Er war als Vorsitzender des allmächtigen Wohlfahrtsausschusses für eine beispiellose Terrorgesetzgebung verantwortlich. Einen Tag nach seinem Sturz kommt er selbst unter die Guillotine.
    1894 Es kommt zum Krieg zwischen China und Japan, bei dessen Ende im April 1895 China die Unabhängigkeit Koreas anerkennen muss.
    1955 Der Österreichische Staatsvertrag tritt in Kraft, in dem Österreich von den Alliierten als "souveräner und demokratischer Staat" in den Grenzen vom 1. Januar 1938 anerkannt wird.