Jericho

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    Stadt im Westjordanland; 7 000 Einwohner.

    Gehörte von 1948 bis 1967 zu Jordanien und wurde dann von Israel besetzt. Seit 1994 zusammen mit Gaza autonomes Gebiet der Palästinenser.

    Geschichte

    Ausgrabungen 1907-1911, 1929-1936, und seit 1956 am Ruinentempel Tell-es-Sultan. Die stadtähnliche Siedlung ist im 8. Jt. v.Chr. aus einem primitivem Hüttendorf hervorgegangen; die älteste Kulturschicht zur Natufian-Kultur des palästinensischen Gebirges gehörend, mittel- und jungsteinzeitliche Jäger und Sammler (Wildschwein-, Auerochsen-, Gazellenjagd, Fischerei); Rundhäuser; ungeklärt, ob bereits Pflanzenanbau; Funde: Steingefäße, Mörser mit Stößer, steinerne Schilfschneidemesser, Gemeinschaftsgräber ohne Metallbeigaben; Ahnenkult (mit Lehm realistisch übermodellierte abgebrannte Schädel mit Muscheln als Augen).

    Schon vor 6000 v.Chr. erste Mauerbefestigung mit Rundhäusern und Rundtürmen. Um 6000 Neuanlage der Stadt durch Kanaaniter mit stärkeren Mauern. Viereckhäuser auf Steinfundamenten, Stampflehm- oder Luftziegelwänden; mit Nebengelassen, Kultnische, Vorhalle; auch jetzt keine Töpferwaren, keine Metalle; doch Haustierhaltung (Hunde, Ziegen). Später neue Stadtanlage in der Nähe. In römischer Zeit berühmt durch ihre Rosenkulturen, beim Aufstand der Juden 70 n.Chr. zerstört; dann in kleinem Umfang wieder aufgebaut und seit 325 n.Chr. Bischofsitz.