Intervall (Musik)

    Aus WISSEN-digital.de

    Abstand zwischen zwei gleichzeitig oder nacheinander erklingenden Tönen. Die Intervalle mit dem reinsten Schwingungsverhältnis sind Oktave, Quinte und Quarte, die deswegen im Mittelalter und der frühen Renaissance auch als "perfekte Intervalle" betrachtet wurden. "Imperfekte", aber konkordante Intervalle sind große Terz, kleine Terz und Sexte (siehe Konkordanz), während die Sekunde und besonders die Septime als Spannungsintervalle zunächst vollkommen gemieden wurden und später nur unter Berücksichtigung strenger Regeln zur Dissonanzauflösung Verwendung fanden (siehe Dissonanz). Jenseits der Oktave sind noch die None (Oktave plus Sekunde) und die Dezime (Oktave plus Terz) gebräuchlich.

    Die imperfekten Intervalle sowie die Sekunde und die Septime können als kleine und große Intervalle, also z.B. als kleine und große Terz, vorkommen; Oktave, Quarte und Quinte als reine, verminderte oder übermäßige Intervalle. Vor allem übermäßiger Quarte bzw. verminderter Quinte kommt besondere Bedeutung zu, da sie den so genannten Tritonus bilden.

    In der Musik des 20. Jh.s wurden dissonante Intervalle sowohl in der Kunstmusik als auch in der gehobenen Unterhaltungsmusik und dem Jazz zunehmend in kompliziertere Akkordverbindungen eingebunden.