Heinrich Rudolf Hertz

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    deutscher Physiker; * 22. Februar 1857 in Hamburg, † 1. Januar 1894 in Bonn

    Nach dem Absolutorium am Hamburger Johanneum (1873) ging er ein Jahr lang als Praktikant nach Frankfurt, um danach das Bauingenieurwesen am Polytechnikum in Dresden zu studieren; er widmete sich jedoch fast ausschließlich der Mathematik und den exakten Naturwissenschaften. Im Wintersemester 1877/78 begann er das Studium der Physik am Polytechnikum in München; 1878 hörte er bei Helmholtz in Berlin Vorlesungen über Elektrodynamik und promovierte 1880 über "Die Induktion in rotierenden Kugeln". Als Assistent von Helmholtz arbeitete er über Verdunstung und Kondensation von Flüssigkeiten, über Elastizität und Glimmentladung; außerdem beschäftigte er sich mit der Natur der Kathodenstrahlen. Nach seiner Habilitation in Kiel ("Versuche über die Glimmentladung", 1883) wandte er sich der intensiven Erforschung der Elektrodynamik zu. Als Nachfolger von Ferdinand Braun wurde er 1886 Professor am Polytechnikum in Karlsruhe.

    Das bedeutendste Verdienst von Hertz war seine Entdeckung der Radiowellen. Er beschäftigte sich intensiv mit dem Elektromagnetismus. Dabei gelang es ihm, elektromagnetische Wellen zu erzeugen und nachzuweisen. Sein Experiment führte er mit einer Drahtschleife durch, die an einer Stelle unterbrochen war. Dabei stellte er Intensität und Form der Strahlen am überspringenden Funken fest. Er erkannte, dass sich elektromagnetische Wellen mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Seine Entdeckung war die Voraussetzung für die Entwicklung der Nachrichtentechnik. Die praktische Umsetzung seiner Erkenntnisse, die telegrafische drahtlose Nachrichtenübermittlung, erlebte er nicht mehr.