Hans-Jürgen Wischnewski

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    deutscher Politiker; * 24. Juli 1922 in Allenstein, † 24. Februar 2005 in Köln

    Wischnewski war im Zweiten Weltkrieg Oberleutnant bei den Panzertruppen. Nach dem Krieg arbeitete er als Metallarbeiter, trat 1946 in die SPD ein und wurde bald Gewerkschaftssekretär. Von 1957 bis 1990 gehörte er dem Bundestag an. Hans-Jürgen Wischnewski engagierte sich stets für soziale Fragen, für die Außenpolitik, für den innerdeutschen Komplex und ganz besonders für Fragen des deutsch-arabischen Verhältnisses. Als er in Algerien Kontakte zur Befreiungsfront des Rebellen Ben Bella geknüpft hatte, erhielt er den Spitznamen "Ben Wisch". In späteren Jahren warb er um Vertrauen bei der PLO des Jassir Arafat, bei Fidel Castro und Muammar al-Gaddafi. Besonderes Ansehen erlangte er durch die erfolgreichen Verhandlungen mit den Flugzeugentführern in Mogadischu 1977. Wischnewski gehörte dem Europa-Parlament an, war Bundesgeschäftsführer der SPD, arbeitete als Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit (1966-68) und als Staatsminister im Auswärtigen Amt (1974-76). Von 1976 bis 1979 und 1982 war er im Bundeskanzleramt tätig.

    Wischnewski schrieb Bücher zu Problemen des Nord-Süd-Konflikts und zur Struktur und Absicht der deutschen Parteien. Er ist Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern und Schulterband und zahlreicher hoher ausländischer Orden.

    Kalenderblatt - 26. April

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