Haile Selassie I.

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    äthiopischer Kaiser; * 23. Juli 1892 in Edjesso, † 27. August 1975 in Addis Abeba

    eigentlich: Taferi Makwennen;

    Taferi Makwennen war ein Großneffe des äthiopischen Herrschers Menelik II. Seit 1916 leitete er als Thronfolger die Regierung der Kaiserin Zauditu. 1928 wurde er zum König (Negus) und 1930 zum Kaiser (Negus Negesti) gekrönt. Seit der Krönung trug er den Namen Haile Selassie. Er regierte als absoluter Herrscher über Äthiopien, dem ältesten Staat Afrikas. Durch zahlreiche wirtschaftliche und soziale Maßnahmen versuchte er das Land zu reformieren.

    1935 fiel die italienische Armee unter Benito Mussolini in Äthiopien ein, in dem Versuch, den italienischen Kolonialbesitz zu erweitern. Von 1936 bis 1941 lebte Kaiser Haile Selassie im britischen Exil; er kehrte zurück, nachdem britische Truppen im Zweiten Weltkrieg die italienische Besatzungsarmee aus Äthiopien vertrieben hatten.

    1955 genehmigte er eine neue freiheitliche Verfassung (allgemeines Wahlrecht). Danach verzögerte er jedoch durch seine autokratische Herrschaft zunehmend die dringend notwendige Modernisierung. 1960 wurde der Putsch seines Sohnes, des Kronprinzen Asfa Wassen, niedergeschlagen, aber 1974 wurde Selassie von den Militärs nach einer Hungerkatastrophe entmachtet und unter Hausarrest gestellt.