Grete Weil

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    deutsche Schriftstellerin; * 1906, † 1999

    Die in großbürgerlichem Münchner Elternhaus aufgewachsene Germanistin wurde Mitte der 1930er Jahre wegen ihrer jüdischen Herkunft Opfer des Naziterrors. Ihrem Mann, dem Dramaturgen Edgar Weil, folgte sie nach Holland, wo die erhoffte Sicherheit nur von kurzer Dauer war: Edgar Weil wurde im KZ Mauthausen umgebracht. Grete Weil konnte sich in einer Amsterdamer Wohnung verstecken. Nach dem Krieg kehrte sie nach Deutschland zurück und begann mit der literarischen Aufarbeitung der nationalsozialistischen Judenverfolgung. Doch die Deportationsgeschichte "Ans Ende der Welt" fand im Nachkriegsdeutschland keine Leser. Erst mit dem 1980 erschienenen Roman "Meine Schwester Antigone" gelang ihr der Durchbruch. Für die Werke "Der Brautpreis" und "Leb ich denn, wenn andere leben" erhielt sie den Geschwister-Scholl-Preis und die Carl-Zuckmayer-Medaille.

    Kalenderblatt - 16. Mai

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