Goldschmiedekunst

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    künstlerische Verarbeitung von Gold, Silber und Platin zu Schmuck, Geräten und Gefäßen; zu den wichtigsten Techniken der Goldschmiedekunst gehören: Treiben, Gießen, Schmieden, Granulieren, Filigran, Prägen und Tauschieren. Zur Verzierung werden seit dem Altertum Perlen, Edelsteine und Emailtechniken verwendet.


    Geschichte

    Seit dem 8. Jh. v.Chr. entwickelte sich der skythisch-sibirische Tierstil, aus dem 4. Jh. v.Chr. fanden sich Goldarbeiten von der Krim und aus der Südukraine. Die ägyptische Goldschmiedekunst hatte ihren Höhepunkt in der 12. und 18. Dynastie (Grab des Tutenchamun, 1347-1338 v.Chr.), während die griechische Goldschmiedekunst erst zur Zeit des Hellenismus aufblühte. Die Römer entwickelten die Goldschmiedekunst besonders im 1. Jh. n.Chr. (Tafelgerät, Hildesheimer Silberfund).

    Römische und skythische Einflüsse wirkten sich auf die Goldschmiedekunst der Germanen aus; karolingische Traditionen zeigten sich im europäischen Mittelalter (Reliquiar aus Enger, 8. Jh. Berlin-Charlottenburg; Buchdeckel des Codex aureus, 870). Hildesheim, Trier, Regensburg, Reichenau und Echternach entwickelten sich zu den Zentren ottonischer Goldschmiedekunst; Reliquiare, Standkreuze, Kelche und Altäre prägten die Goldschmiedekunst der romanischen Epoche. Die Goldschmiedekunst der Gotik brachte besonders kunstvoll ausgebildete Monstranzen hervor, aber auch profane Goldschmiedearbeiten wie Schmuck und Trinkgefäße.

    Seit dem 15. Jh. gelangte die Goldschmiedekunst in Italien zur künstlerischen Blüte (Caradosso und B. Cellini); die italienische Kunstfertigkeit prägte auch die Goldschmiedekunst in Deutschland, zu deren Meistern W. Jamnitzer, M. Baier, H. Lencker und H. Petzolt zählten. Barock und Rokoko entwickelten den stilistischen Reichtum der Renaissance weiter, etwa durch den Dresdener Meister J. M. Dinglinger. Frankreich und England verliehen der Goldschmiedekunst besonders im 18. Jh. Auftrieb (englisches Tafelsilber seit 1800), neue Impulse brachte dann der Jugendstil (W. van de Velde, C. Fabergé, J.M. Olbrich, L.C. Tiffany).

    China: Bedeutend war die chinesische Goldschmiedekunst der Tangzeit des 8. Jh.s, aus der eine größere Zahl von Gefäßen und Spiegeln erhalten ist; die Mingzeit (1368-1644) dagegen hat nur wenige Goldschmiedearbeiten hinterlassen.

    Altamerikanische Kulturen: Als Hochzeit der Goldschmiedekunst gelten die Jahre von 1000 bis 1470 mit den Arbeiten der Kulturen im Gebiet der Chibcha-Sprachfamilie und der mexikanischen Inka.

    Afrikanische Kulturen: Nur wenig Goldschmuck ist erhalten; die goldenen Treibarbeiten der Mapungubwe gelten als bedeutende Erzeugnisse.

    Kalenderblatt - 26. April

    1925 Hindenburg wird zum Reichspräsidenten gewählt.
    1954 Eröffnung der Ostasien-Konferenz in Genf, auf der über die Koreafrage und den Frieden Indochinas beraten werden soll.
    1974 Der Bundestag stimmt über die Reform des § 218 ab und entscheidet sich für die Fristenlösung, die aber am 25. Februar vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt wird.