Giovanni Battista Tiepolo

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    italienischer Maler; * 5. März 1696 in Venedig, † 27. März 1770 in Madrid

    Kurzbiografie

    Tiepolo ist der letzte große Meister der venezianischen Malerei und der reinste Vertreter des italienischen Rokoko.


    Seine künstlerische Ausbildung erhielt er als Schüler von Lazzarini. Stärkeren Einfluss auf sein Werk hatte das Studium von Piazetta und Sebastiano Ricci. Tiepolo war in Oberitalien und Venedig tätig und schuf von 1716 an für viele Kirchen und Paläste große dekorative Malereien und Altargemälde. In den 20er Jahren arbeitete er in Udine, seit 1728 in Mailand und anderen oberitalienischen Städten. 1750-53 war er für Fürstbischof Karl Philipp von Greiffenklau mit der malerischen Ausgestaltung der Würzburger Residenz beschäftigt.

    1762 siedelte Tiepolo mit seinen Söhnen und Gehilfen nach Madrid über, um im Auftrag Karls III. große Fresken im königlichen Schloss zu malen. Die letzten Jahre in Spanien waren getrübt von der Auseinandersetzung mit Anton Raphael Mengs, einem Vertreter des Klassizismus.

    Künstlerisches Werk

    Als frühestes erhaltenes Werk von Tiepolo gilt das "Opfer Abrahams" (1715/16) im Ospedaletto in Venedig. Es ist noch stark von der Helldunkel-Malerei des 17. Jh.s geprägt. Ab 1720 beginnt sich seine Palette aufzuhellen; die Fresken im erzbischöflichen Palast in Udine zeigen bereits die für ihn charakteristische Farbigkeit und eine virtuose Beherrschung der Technik der Illusionsmalerei. Den Höhepunkt seines Werks als Freskenmaler bildet die Ausmalung der Würzburger Residenz, insbesondere der Kaisersaal.

    Von Tiepolos umfangreichem grafischen Werk haben sich Radierungen, Rötelzeichnungen und lavierte Federzeichnungen erhalten.

    Werke (Auswahl)

    Freskenwerke: erzbischöflicher Palast in Udine (1727); Palazzo Dugnani in Mailand (um 1728); Palazzo Dolfin, Udine (um 1732); Casino und Gästehaus der Villa Valmarana bei Vicenza (1737); Scuola del Carmine (Venedig, 1744); Deckengemälde des Treppenhauses in der Würzburger Residenz (1750-53, unter Mitwirkung seines Sohnes Giovanni Domenico).

    Altar- und Tafelbilder: "Martyrium des hl. Bartholomäus" (1720, Venedig, San Stae); "Triumph der Amphitrite" (um 1740, Dresden); "Maria mit weiblichen Heiligen" (1747, Venedig, Santa Maria del Rosario); "Kommunion der heiligen Lucia" (um 1748, Venedig, Apostelkirche); "Tod des Hyacinthus" (um 1752, Melbourne, Museum); "Heilige aus dem Hause Grotta" (um 1753, Frankfurt, Städel); "Anbetung der Könige" (1753, München, Alte Pinakothek).