Giovanni Battista Piazetta

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    italienischer Maler, Zeichner und Radierer; * 13. Februar 1682 in Pietrarossa bei Treviso, † 29. April 1754 in Venedig

    neben Tiepolo der bedeutendste Vertreter des venezianischen Spätbarock. In Venedig geboren, verbrachte Piazetta zuerst einige Lehrjahre in der Werkstatt A. Molinaris, verließ als etwa Zwanzigjähriger seine Heimatstadt und ging nach Bologna. Vermutlich trat er hier in nähere Beziehung zu Crespi, dessen Vorbild entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung seines Stils erlangte. 1711 ist er wieder in Venedig nachweisbar, wo er bis an sein Lebensende ansässig blieb. Piazzettas bedächtige, von tiefem Ernst erfüllte Kunst entstand in extremem Gegensatz zu den heiteren, weltläufigen, dekorativen Werken Riccis, Amigonis und Pellegrinis. Nicht von ungefähr blieb ihm internationaler Ruhm zu Lebzeiten versagt; während des 19. Jh.s geriet er nahezu in Vergessenheit. Heute gilt er als bedeutendster Exponent der Malerei des venezianischen Settecento neben Tiepolo, dessen Anfänge unter dem entscheidenden Eindruck seiner Werke standen, wie die engen Verbindungen zwischen Piazzettas "Martyrium des hl. Jacobus" von 1717 und Tiepolos "Martyrium des hl. Bartholomäus" von 1721 (beide Venedig, San Stae) beweisen.