Entgeltumwandlung - lohnt sich nicht immer

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    Die ordentliche Altersvorsorge ist heute wichtiger denn je. Eine Möglichkeit zur Vorsorge ist die sogenannte Entgeltumwandlung. Was sich dahinter verbirgt und wann sie sinnvoll ist, zeigt folgender Beitrag.

    Entgeltumwandlung – was ist das?

    Die Entgeltumwandlung wird auch als Gehaltsumwandlung bezeichnet und dient zur privaten Altersvorsorge. Ein Teil des Bruttogehalts wird hier zur betrieblichen Altersvorsorge genutzt, sodass Arbeitnehmer sich zusätzlich für die Rente absichern können. Das lohnt sich jedoch nicht in allen Fällen. Voraussetzung dafür ist, dass der Betrag der Entgeltumwandlung so hoch ausfällt, dass der Arbeitnehmer dadurch weniger Steuern und Angaben zahlt, dabei aber den gesetzlichen Rentenanspruch nicht nennenswert mindert. Je nach Verdienst kann sich eine Entgeltumwandlung für Arbeitnehmer lohnen oder auch nicht sinnvoll sein. Wer sichergehen möchte, lässt sich am besten von einem Steuerberater zu diesem Thema ausführlich beraten und die Ersparnis genau ausrechnen.

    Gehaltsumwandlung – diese Vorteile und Nachteile gibt es für Arbeitnehmer

    Die Gehaltsumwandlung bzw. Entgeltumwandlung kann Arbeitnehmer folgende Vorteile bieten.

    • Reduktion von Sozialabgaben und Einkommenssteuer
    • zusätzliche private Absicherung zur gesetzlichen Rente
    • einfache Angabe in der Steuererklärung
    • günstige Konditionen

    Leider gibt es bei der Entgeltumwandlung auch Nachteile. Die Abgaben auf die spätere Betriebsrente fallen vergleichsweise hoch aus und zudem mindert die Entgeltumwandlung den Bruttolohn und somit die Höhe der Abgaben zur gesetzlichen Rentenversicherung. Nicht alle Verträge bieten zudem eine lukrative Verzinsung.

    Zuschuss des Arbeitgebers

    Der Arbeitgeber trägt einen Teil der Zahlungen der betrieblichen Altersvorsorge, sodass es sich auch für ihn finanziell lohnen kann. Dafür muss er weniger Sozialabgaben zahlen. Der verpflichtende Zuschuss liegt bei 15 Prozent. Wer noch keine betriebliche Altersvorsorge hat, kann das Thema bei der nächsten Gehaltsverhandlung ansprechen.

    Entgeltumwandlung lohnt sich nur bei langfristigsten Arbeitsverhältnissen

    Wer jedes Jahr den Job wechselt oder gar zwischendurch selbstständig ist, sollte von der Entgeltumwandlung absehen, denn die lohnenden Verträge zur betrieblichen Altersvorsorge laufen oftmals auf lange Sicht. Wer jedoch gerne langfristig in einem Unternehmen tätig ist und einen unbefristeten Vertrag hat, kann mit seinem Arbeitgeber diese Form der Rentenvorsorge aushandeln oder zumindest die Vorteile und Nachteile gegeneinander abwägen bzw. eine genaue Berechnung durchführen.

    Welche Alternativen gibt es?

    Für Arbeitnehmer gibt es noch weitere Möglichkeiten, um zusätzlich in die eigene Rentenvorsorge zu investieren. Welches Modell das Richtige ist, hängt von der konkreten Lebenssituation ab, wie viel Budget monatlich zur Verfügung steht und welche Risiken eingegangen werden. Zur Auswahl stehen zum Beispiel folgende:

    • Kapital-Lebensversicherung: Dabei handelt es sich um einen Mix aus einem Sparvertrag und einer Lebensversicherung. Ausgezahlt wird der komplette Betrag im Todesfall an einen Begünstigten (z. B. den Ehepartner) oder am Ende der vereinbarten Laufzeit inklusive Zinsen.
    • Private Rentenversicherung: Hier zahlt man monatlich einen Betrag in die private Rentenversicherung ein und erhält zum Rentenbeginn dann monatlich bis zum Lebensende einen bestimmten Rentenbetrag. Je nach Höhe der Zinsen kann dieser variieren.
    • Fondsgebundene Lebens- und Rentenversicherung: Hier investiert man in Fonds. Je nach Risikoprofil kann der ausgezahlte monatliche Rentenbetrag mehr oder weniger hoch ausfallen.
    • Staatlicher Zuschuss zur Altersvorsorge, wie etwa die Riesterrente: Bei der Riesterrente übernimmt der Staat die Hälfte der Einzahlungen. Vor allem für Familien mit Kindern lohnt sich diese Art der privaten Rentenvorsorge, da es für jedes Kind bis zum 18. Lebensjahr einen Extrazuschuss gibt.

    Fazit

    Ob sich die Entgeltumwandlung wirklich lohnt, hängt von der Höhe des Einkommens ab. Bevor man sich als Arbeitnehmer dazu entschließt, diese Art der privaten Altersvorsorge in Anspruch zu nehmen, sollte man sich von einem Profi genau ausrechnen lassen, ob es sich wirklich lohnt. In einigen Fällen kann die betriebliche Altersvorsorge durch eine Entgeltumwandlung nämlich auch dazu führen, dass die gesetzliche Rente sich so verringert, dass man im Alter dann kaum besser dasteht als ohne diese Art der Vorsorge. In diesen Fällen lohnen sich Alternativen zur Schließung der Rentenlücke eventuell besser, zum Beispiel die Riesterrente oder Ähnliches.

    Kalenderblatt - 19. März

    1921 Russland und Polen unterzeichnen einen Friedensvertrag.
    1953 Der Bundestag billigt die deutsch-alliierten Verträge, die später Deutschlandvertrag genannt werden. In ihnen wird das Ende des Besatzungsstatus und die Wiedererlangung der Souveränität geregelt.
    1956 Die Bundesrepublik erlässt das Soldatengesetz, in dem die Forderungen an eine demokratische Armee dargelegt werden.