Bettino Craxi

    Aus WISSEN-digital.de

    italienischer Politiker; * 24. Februar 1934 in Mailand, † 19. Januar 2000 in Hammamet (Tunesien)

    Bettino Craxi war der bedeutendste Politiker der Sozialistischen Partei Italiens (PSI). Schon 1952 war er der Partei beigetreten, deren Generalsekretär er 1976 wurde.

    Seinen politischen Aufstieg begann Craxi als Stadtrat in Mailand (1960 bis 1970). 1965 wurde er Sekretär der PSI in der Lombardei. Nach drei Jahren legte er dieses Amt nieder und zog als Abgeordneter ins italienische Parlament ein. Den Höhepunkt ereichte seine Karriere, als er 1983 der erste sozialistische Ministerpräsident Italiens wurde. Trotz seiner schwachen Position als Chef einer Koalition auf fünf Parteien war Craxi sehr erfolgreich. Seine Amtszeit (1983 bis 1987) ist die längste in der italienischen Nachkriegsgeschichte. Er verstand es, die unterschiedlichen Partner der Mitte-Links-Koalition auf gemeinsame Entscheidungen festzulegen und konnte auch außenpolitische Erfolge erreichen.

    In den neunziger Jahre jedoch wurden Korruptionsvorwürfe gegen ihn immer lauter. 1994 wurde er wegen Verwicklungen in zahlreiche Parteispendenskandale in Abwesenheit zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt. Craxi hatte sich inzwischen ins Exil nach Tunesien zurückgezogen, wo er sechs Jahre später verstarb.

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