Barrierefreies Wohnen im Alter

    Aus WISSEN-digital.de

    Sobald körperliche Veränderungen und Beeinträchtigungen, die mit dem Älterwerden einhergehen, auftreten, können diese bei Betroffenen Angst vor dem Verlust von Eigenständigkeit und Selbstbestimmung auslösen. Die barrierefreie Gestaltung der Wohnumgebung erlaubt es, den häuslichen Lebensraum an die sich ändernden Bedürfnisse und Anforderungen anzupassen.

    Was ist barrierefreies Wohnen?

    So lange wie mögliche selbstständig, sicher und komfortabel in den eigenen vier Wänden leben zu können, ist ein wichtiges Thema, wenn der Umzug in ein Senioren- oder Pflegeheim keine Option darstellt. Barrierefreiheit zu Hause bedeutet, dass im Wohnbereich keine Hindernisse, Stolperfallen oder andere Risikoquellen lauern. Das gilt übrigens auch für das Urlaubsdomizil.

    Rundgang durch eine barrierefreie Wohnung

    Eingangsbereich, Treppen und Flure

    Treppenstufen können für Seniorinnen und Senioren zur echten Herausforderung werden. Informieren Sie sich darüber, was ein Treppenlift kostet und ob es Möglichkeiten für Zuschüsse gibt. Barrierefreie Türöffnungen sind breit genug, um mit einer Gehhilfe oder einem Rollstuhl durchzukommen. Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ist es wichtig, mit der Gehhilfe nicht an Wänden oder Ecken anstoßen. Rollstuhlfahrern sollte in den Fluren und anderen Räumen sollte ein Wendekreis von etwa 1,5 bis 2 Metern zur Verfügung stehen. , um sich um die eigene Achse drehen zu können.

    Um sich, zum Beispiel beim Aufstehen im Dunkeln, gut zurechtzufinden, sind intelligente Schalter mit Bewegungssensoren, die ein sanftes, nicht blendendes Licht einschalten, eine sehr gute Lösung.

    Die barrierefreie Küche

    Alltägliche Verrichtung wie Kochen oder Abwaschen werden schnell zur Qual, wenn man etwa nicht mehr aufrecht stehen kann. Herkömmliche Küchen sind in der Regel voller Barrieren: hohe Spülbecken, oben an der Wand befestigte Schränke und überdimensionale Kühlschränke. Hier ist eine kurze Checkliste für die barrierefreie Gestaltung einer Küche:

    • es gibt Raum für das Manövrieren mit dem Rollstuhl unter Waschbecken und Arbeitsflächen,
    • die Arbeitsplatten sind im Optimalfall höhenverstellbar und damit den Bedürfnissen aller Familienmitglieder gerecht,
    • Spüle und Armaturen sind aus jeder Höhe leicht bedienbar,
    • Schubladen und Schränke sind niedrig angebracht, damit sich Lebensmittel, Getränke und Utensilien problemlos erreichen erlassen,
    • mindestens die Hälfte der Stauräume befindet sich in Bodenhöhe
    • Kühl- und Gefrierschrank stehen neben- und nicht einander übereinander

    Barrierefreies Bad

    Wie in der Küche sind Waschbecken, Armaturen und Ablagen sowohl im Stehen als auch im Sitzen problemlos erreichbar. An den wichtigsten Stellen - vor allem neben der Toilette und in der Dusche - befinden sich Haltegriffe sowie wassergeschützte Schalter und Steckdosen. Die Dusche hat einen stufenlosen Einstieg und bietet genügend Platz für einen Rollstuhl oder einen Hocker und zwei Personen. Doch es geht nicht nur um die Bewegungsfreiheit: In einer ebenerdigen Dusche lauert weniger Unfallgefahr, zumal das Wasser dank des Rinnenablaufs schneller abläuft.

    Barrierefreie Wohnbereiche

    Bei der barrierefreien Gestaltung von Schlaf- und Wohnzimmer ist weniger definitiv mehr. Jemandem, der sich innerhalb der Wohnung mit einer Gehhilfe oder einem Rollstuhl fortbewegt, bereiten enge Durchgänge zwischen den Möbeln und den Wänden und flauschige Teppiche/Teppichböden erhebliche oder sogar unüberwindliche Probleme. Barrierefreie Zimmer haben einen festen Bodenbelag aus Hartholz oder Linoleum. Sehbehinderten Menschen erlauben es Möbelstücke mit leicht identifizierbaren Formen und/oder Bezügen aus strukturierten Stoffe, sich einfacher zurechtzufinden.

    Sicherheit - ein wesentlicher Aspekt des barrierefreien Wohnens

    Wenn die Beweglichkeit oder das Sehvermögen nachlassen, können rutschige Böden, scharfe Kanten, lose Kabel, heiße Oberflächen enorme Gefahrenquellen darstellen. Das Risiko sich von Stürzen, Verletzungen und Brandwunden/Bränden vorzubeugen, lässt sich durch die Ausstattung der Wohnung mit rutschfesten Belägen, abgerundeten Ecken, Kabelkanälen, Thermostaten, Rauchmeldern und einem Notrufsystem minimieren.

    Barrierefreiheit - mehr als nur eine sichere Umgebung

    Barrierefreies Wohnen erlaubt es Senioren, ihre Selbstbestimmtheit zu erhalten und oft sogar zu vergrößern. Sie können selbstständig und mit wenig oder gar keiner Hilfe ein unabhängiges Leben in ihrer gewohnten Umgebung führen. Ein großer Teil der erforderlichen Maßnahmen lässt sich einfach und preisgünstig umsetzen. In vielen Fällen können Sie eine Kostenübernahme durch Ihre Krankenkasse oder Pflegeversicherung beantragen.