Émile Zola

    Aus WISSEN-digital.de

    französischer Schriftsteller; * 2. April 1840 in Paris, † 29. September 1902 in Paris


    Hauptvertreter des europäischen Naturalismus.

    1864 veröffentlichte Émile Zola sein erstes Buch: "Contes à Ninon". Als Schöpfer des wissenschaftlich unterbauten, soziologischen Umweltromans vertrat Zola die Lehre vom naturalistischen Kunstwerk sowohl theoretisch wie praktisch, vor allem in seinem großen Romanzyklus von 20 Bänden, "Die Rougon-Macquart", der Sozialgeschichte einer Familie unter dem Zweiten Kaiserreich. 1871 erschien der erste Roman des Zyklus, es folgten "Der Bauch von Paris", "Nana", "Die Bestie im Menschen" u.a.

    Damit schuf Zola das Hauptwerk des französischen Naturalismus. Von der zentralen Frage nach dem Einfluss von Erbanlagen und Milieu auf das Leben des Menschen ausgehend, erschloss Zola die gesamte soziale Topografie seiner Zeit, vom Elend der proletarischen Massen bis zum Verbrechen aus Leidenschaft, von der Alkoholkrankheit bis zum Zölibat, von der Prostitution bis zur Agrarkrise.

    Zola griff auch in die Politik ein, indem er die Ursachen des französischen Zusammenbruchs von 1870 in aller Öffentlichkeit bloß legte. Er trat im Dreyfus-Prozess mit anklägerischen Schriften hervor ("J'accuse", Ich klage an); sein scharfer Angriff im Zusammenhang mit der Dreyfus-Affäre führte zu seiner Verurteilung und vorübergehenden Emigrierung nach London.

    Weitere Romanzyklen: "Die drei Städte" (1894, dt. 1895), "Die vier Evangelien" (1899, dt. 1900) u.a.

    Kalenderblatt - 27. Juli

    1794 Der französische Revolutionsführer Maximilien Robespierre wird gestürzt, nachdem er radikal dafür gesorgt hatte, alle Feinde der französischen Revolution der Guillotine zu übereignen. Er war als Vorsitzender des allmächtigen Wohlfahrtsausschusses für eine beispiellose Terrorgesetzgebung verantwortlich. Einen Tag nach seinem Sturz kommt er selbst unter die Guillotine.
    1894 Es kommt zum Krieg zwischen China und Japan, bei dessen Ende im April 1895 China die Unabhängigkeit Koreas anerkennen muss.
    1955 Der Österreichische Staatsvertrag tritt in Kraft, in dem Österreich von den Alliierten als "souveräner und demokratischer Staat" in den Grenzen vom 1. Januar 1938 anerkannt wird.