Marokko-Krisen

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    die politischen Krisen 1905/06 und 1911, ausgelöst durch deutsch-französische Interessengegensätze in Marokko. 1904 erklärte Frankreich in der Entente cordiale mit England sein Desinteresse an Ägypten und erhielt dafür freie Hand in Marokko (außer dem Spanien vorbehaltenen Küstenstreifen). Die "friedliche Durchdringung" Marokkos durch Frankreich stieß auf den Widerstand Deutschlands (1905 Staatsbesuch Wilhelms II. in Tanger wegen deutscher Wirtschaftsinteressen). Diese 1. Marokko-Krise wurde 1906 auf der Konferenz von Algeciras beigelegt ("Politik der offenen Tür" in Marokko aufrechterhalten, deutscher Prestigeerfolg mit außenpolitischer Isolierung bezahlt). Die Besetzung der Stadt Fes durch Frankreich beantwortete das deutsche Kaiserreich 1911 mit der Entsendung des Kanonenbootes "Panther" ("Panthersprung nach Agadir"). In dieser 2. Marokko-Krise (1911) setzte Frankreich seine Ansprüche auf Marokko mit britischer Hilfe durch und trat dafür Gebiete im Kongo an Deutschland ab.

    Kalenderblatt - 9. Mai

    1976 Die RAF-Terroristin Ulrike Meinhof wird in ihrer Zelle in Stuttgart-Stammheim tot aufgefunden. Meinhof beging während des Prozesses gegen sie und andere Mitglieder der Gruppe Selbstmord. Andreas Baader, der wie sie an der Gründung der Baader-Meinhof-Gruppe mitwirkte, nimmt sich im Oktober 1977 im selben Gefängnis das Leben.
    1993 In Paraguay geht bei den ersten demokratischen Wahlen seit der Gründung des Staats die Colorado-Partei als Sieger hervor. Juan Carlos Wasmosy Monti wird neuer Staats- und Regierungschef.
    1994 Nelson Mandela, seit 1991 Vorsitzender des ANC, wird zum ersten schwarzen Staatsoberhaupt und Regierungschef Südafrikas gewählt. Die Amtszeit des Friedensnobelpreisträgers dauert bis 1999 an.