Im Fernstudium der Sozialen Arbeit mehr über soziale Intervention lernen

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    Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter beschäftigen sich tagtäglich mit den Problemen anderer Menschen. Ein wichtiger Teil ihrer Arbeit stellt die soziale Intervention dar. Welche Herausforderungen ihre Umsetzung mit sich bringt, lernen Studierende im Fernstudium der Sozialen Arbeit.

    Soziale Arbeit im Fernstudium

    Wer gerne mit Menschen zusammenarbeitet und über ein gutes Einfühlungsvermögen verfügt, kann zum Beispiel Soziale Arbeit studieren. An einer Fernhochschule funktioniert das auch berufsbegleitend oder während der Elternzeit. Denn die Kurse und Seminare lassen sich in der Regel flexibel gestalten. Außerdem ist das Studium in weiten Teilen ortsunabhängig. Studierende müssen also weder umziehen noch ständig im Hörsaal anwesend sein.

    Doch natürlich kann auch direkt nach dem Abitur ein Fernstudium aufgenommen werden. Am Ende erhalten die Absolventinnen und Absolventen einen vollwertigen Bachelorabschluss. Das Studium behandelt während der sechs Fachsemester verschiedene Themenbereiche. Eine wichtige Rolle für den Berufsalltag spielt dabei das Feld der sozialen Intervention.

    Was ist soziale Intervention?

    Manche Menschen leben unter solch prekären Umständen, dass soziale Einrichtungen eingreifen müssen. In diesem Fall spricht man von der sozialen Intervention. Sie kann zum Beispiel im pädagogischen Kontext bei Schülern aus schwierigen Verhältnissen zum Einsatz kommen. Stellen die Lehrpersonen fest, dass einer ihrer Schülerinnen oder Schüler zu Hause große Probleme hat, kann er eine Sozialarbeiterin oder einen Sozialarbeiter hinzuziehen. Dieser hat die Möglichkeit, die Eltern zu Themen wie Erziehung zu beraten.

    Doch auch weitergehende Maßnahmen sind denkbar. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter wenden das Mittel der sozialen Intervention dann an, wenn sie eine Gefährdung oder Selbstgefährdung der betroffenen Person vermuten. Da dies oft unter Zwang geschieht, ist die soziale Intervention mit vielen Herausforderungen verbunden.

    Soziale Intervention als Studieninhalt an der Fernhochschule

    Im Fernstudium der Sozialen Arbeit werden pädagogische Konzepte und Interventionen als Studieninhalt behandelt. Den Studierenden wird das notwendige theoretische Wissen vermittelt. Außerdem werden verschiedene Werkzeuge zur Intervention aufgezeigt. Denn diese kann auf mehreren Wegen erfolgen. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel die tiergestützte Intervention. Sie soll bei traumatisierten Personen zum Einsatz kommen.

    Im Studium werden außerdem je nach Spezialisierung verschiedene prekäre Lebenslagen näher beleuchtet, sodass Studierende der sozialen Arbeit an einer Fernhochschule eine bessere Vorstellung von der Lebensrealität anderer bekommen. Dabei werden auch die Ziele und Strukturen der jeweiligen möglichen Interventionsmaßnahmen behandelt.

    Herausforderungen bei der praktischen Umsetzung

    Im Arbeitsalltag sehen sich Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter bei der Umsetzung der sozialen Intervention großen Herausforderungen gegenüber. Das gilt vor allem dann, wenn sie im Zwangskontext stattfindet. Deswegen ist stets individuell abzuwägen, ob ein Eingreifen notwendig ist oder nicht. Außerdem sollte immer bedacht werden, welche Konsequenzen aus der sozialen Intervention folgen können.

    Strukturiertes Vorgehen

    Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter dürfen sich nicht dazu hinreißen lassen aus dem Bauch heraus, eine Intervention zu beschließen. Vielmehr sollten sie strukturiert und wohlüberlegt an die Sache herangehen. Ferner müssen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter oft mit dem Frust klarkommen, dass sich Personen trotz Beratungsangeboten und Interventionen nicht wirklich helfen lassen und immer wieder in der gleichen misslichen Situation landen. Das kann auf Dauer zermürbend sein.

    Betroffene müssen ausreichend motiviert werden

    Eine wichtige Rolle spielt außerdem die Motivation der Betroffenen. Sofern sie in keiner Weise zur Mitwirkung bereit sind, erweisen sich soziale Interventionen oft als unwirksam. Hier gilt es zunächst, mithilfe von Motivationsarbeit den Nährboden für weitere Maßnahmen zu schaffen.

    Das Fernstudium verbindet theoretische und praktische Inhalte

    Damit Studierende nach dem Abschluss nicht ins kalte Wasser springen müssen, gehört zum Studium der Sozialen Arbeit an der Fernhochschule auch ein Praxisteil, der für erste Berührungspunkte in der Arbeit mit Menschen bietet. Je nachdem, in welcher Einrichtung dieser Praxisteil absolviert wird, können Studierende hier auch Erfahrungen mit der sozialen Intervention und ihren Herausforderungen in der praktischen Anwendung sammeln. In Kombination mit den theoretischen Studieninhalten sollen Studierende an der Fernhochschule optimal auf das Berufsleben vorbereitet werden.

    Tatsächlich ist Soziale Arbeit auch keine brotlose Kunst. Denn die erlernten Fähigkeiten ermöglichen die Aufnahme einer Tätigkeit in verschiedenen sozialen Einrichtungen. Durch einen Masterabschluss lassen sich die Aufstiegsmöglichkeiten in der Sozialen Arbeit noch einmal verbessern. Wie viel Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter letztendlich verdienen, hängt aber auch vom Bundesland und von ihrer Berufserfahrung ab.