Historikerstreit

    Aus WISSEN-digital.de

    die 1986 begonnene Debatte unter westdeutschen Historikern, die die Einschätzung und Bewertung der Vorgänge im Dritten Reich betrifft. Dabei ging es weniger um einzelne historische Tatsachen, als vielmehr um Grundsatzfragen der Behandlung zeitgeschichtlicher Ereignisse. Der Historikerstreit wurde ausgelöst, als der Frankfurter Philosoph Jürgen Habermas, Vertreter der "Frankfurter Schule", einen Artikel in der Zeitung "Die Zeit" veröffentlichte, in dem er eine scharfe Kritik an einer Gruppe von Historikern (insbesondere an Ernst Nolte) übte. Er verurteilte den Versuch der Autoren, aus revisionistischer Sicht, die geschichtliche Singularität der Zustände im Dritten Reich (v.a. die Judenvernichtung) anhand eines Vergleichs des Hitler-Regimes mit dem Stalin-Regime in Frage zu stellten und damit zu relativieren. Diese Stellungnahme führte dazu, dass sich eine unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit geführte Diskussion entwickelte und die der Geschichtswissenschaft zukommende Rolle neu definiert wurde.

    Kalenderblatt - 29. April

    1938 In London findet eine Konferenz zwischen dem französischen Ministerpräsidenten Daladier und dem britischen Premierminister Chamberlain über die Lage in Mitteleuropa statt.
    1945 Beginn der Kapitulationsverhandlungen zwischen deutschen und alliierten Streitkräften
    1967 Das Kultmusical "Hair" wird in New York uraufgeführt. Während Galt McDermonts Rockspektakel in Amerika auf Gegenreaktionen stößt, erntet es weltweiten Erfolg der Hippie-Anhänger.