Gaza

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    auch: Gasa, Ghaza;

    Hauptstadt des Gazastreifens; rund 275 000 Einwohner.

    Islamische Universität, Flughafen.

    Geschichte

    Im 2. Jh. v.Chr. Hauptstadt der Philister, später bei Assyrien und Babylon; 332 v.Chr. von Alexander erobert, danach vielfach umkämpft; 62 v.Chr. römisch (Sklavenmarkt), 635 arabisch, 1100 bis 70 Flottenstützpunkt der Kreuzfahrer; 1516 zum Osmanischen Reich; unter Napoleon I., im Ersten Weltkrieg und 1956/57 umkämpft (Besetzung durch israelische Truppen); 1956 an Ägypten und unter Aufsicht der UN (Hauptproblem: 221 000 Palästinaflüchtlinge). 1967 wurde Gaza zusammen mit der Sinaihalbinsel wiederum von israelischen Truppen erobert und besetzt gehalten; seit 1977 zunehmende jüdische Besiedlung; ab 1987 eines der Hauptzentren der Intifada. 1993 Teilautonomie; 1994 Abzug der israelischen Truppen; Versuch der PLO, eine Selbstverwaltung aufzubauen; 1996 wurde das palästinensische Selbstverwaltungsorgan gewählt; seit 2000 erneut Konflikte mit Israel. Am 8.2.2005 schlossen Ariel Scharon und der Palästinenserpräsident Mahmud Abbas einen Waffenstillstand; im August desselben Jahres wurden die israelischen Siedlungen in Gaza und im Gazastreifen, teilweise unter heftigem Widerstand der Bewohner, geräumt und die Gebiete den Palästinensern übergeben.

    Bei der Wahl im Januar 2006 errang die Hamas die absolute Mehrheit der Mandate im palästinensischen Legislativrat und bildete zusammen mit der Al Fatah eine Regierungskoalition. Nach bürgerkriegsähnlichen Gefechten zwischen Milizen der Hamas und Al Fatah wurde im Juni 2007 eine Notstandsregierung gebildet. Mahmud Abbas sprach ein Verbot gegen den militärischen Arm der Hamas aus. Der neue Ministerpräsident Salam Fayyad gehört keiner der beiden verfeindeten Parteien an. Da die Hamas die Notstandsregierung nicht anerkennt, existieren derzeit zwei palästinensische Gebiete: Gaza wird von der Hamas kontrolliert und das Westjordanland ist in den Händen der Al Fatah.

    Vergleiche für die aktuelle Entwicklung Nahostkonflikt.

    Kalenderblatt - 30. April

    1849 Preußens König Friedrich Wilhelm IV. lehnt die von der Nationalversammlung ausgearbeitete neue Verfassung endgültig ab.
    1945 Der Führer der NSDAP, Adolf Hitler, nimmt sich und seiner Ehefrau Eva Braun das Leben. Er entflieht damit der Rechtfertigung seiner Verbrechen. Eine Woche später wird die Kapitulation der Deutschen unterzeichnet.
    1975 Südvietnam kapituliert bedingungslos, damit ist der Vietnamkrieg zu Ende.