Die Vielfalt an Onlineshops erschwert das Einkaufen

    Aus WISSEN-digital.de

    Wohin der Verbraucher im Netz schaut, wird er von neuen Onlineshops begrüßt. Ihre wachsende Anzahl macht das Einkaufen im Internet nicht gerade einfacher.

    Konkurrenz behebt bekanntlich das Geschäft. Doch im Internet scheint diese Regel nicht immer gültig zu sein. Einige Verbraucher tun sich sichtlich schwer damit, einen Kauf im Internet zu tätigen. Viele Onlineshops buhlen um ihre Gunst und scheinen ihre Entscheidung, wo sie ihren Kauf tätigen sollen, eher zu erschweren.

    Viele Onlineshops werden nicht überleben

    Neun von zehn Onlineshops werden den Kampf um die Gunst der Kunden nicht überleben. So lautet die Prognose des McKinsey-Experten Nikolaus Mohr in einem 2014 publizierten Interview mit der WirtschaftsWoche].

    Der Grund soll der gnadenlose Wettbewerb im Internet sein, der von einer absoluten Preistransparenz angetrieben wird. Doch auch Faktoren wie Marketingkosten oder das Alleinstellungsmerkmal spielen eine große Rolle. Viele kleine Shops haben schwindend geringe Gewinnmargen, sodass sie keine Investitionen tätigen können und somit hinter den Großen zurückbleiben. Laut unserem Artikel "Die Trends im E-Commerce für 2017" wollen aber genau das viele Onlineshops tun: Neue Märkte erschließen, wo das Potenzial größer ist als im bestehenden Markt.

    Kleine Läden haben außerdem häufig Probleme mit dem Alleinstellungsmerkmal: Warum soll ein Verbraucher bei ihnen einkaufen, wenn ihr Angebot keine Besonderheiten aufweisen kann? Oftmals sind selbst die Preise höher als bei der Konkurrenz.

    Begrenzte Produktauswahl führt zu einer hohen Absprungrate

    Bleiben wir bei den kleinen Onlineshops: In vielen Fällen haben sie ein relativ geringes Sortiment und können nicht mit den großen Läden konkurrieren. Dieses Manko können sie aber leicht ausgleichen: Mit einer guten Navigation für den Besucher, der zielstrebig zu dem Produkt geleitet wird, das er gerade sucht. Viele große Onlineshops haben damit nämlich Probleme. Durch ihr großes Sortiment wird es schwierig, den gewünschten Artikel zu finden.

    Onlineportale wie livingo.de haben diese Probleme erkannt und bieten einen umfassende Suche für Produkte aus verschiedenen Onlineshops an. Sie sammeleln die Produkte verschiedener Anbieter aus dem Bereich Möbel und Wohnaccessoires auf einer Webseite, die leicht zu navigieren ist. Über Kategorien wie Beleuchtung, Regale oder Sofas gelangen Kunden zielstrebig zum gewünschten Produkt und seinem Verkäufer – das spart viel Zeit. Unterkategorien sowie Filter wie zum Beispiel Farbe, Material oder Preis helfen, die Suche genauer einzugrenzen.

    5 Fehler, die viele Onlineshops machen

    Webseiten wie livingo.de helfen Verbrauchern, das gewünschte Produkt schneller zu finden. Ob es zum Kauf kommt, hängt wiederum vom Onlineshop ab, der es im Angebot hat – und hier sind immer wieder Fehler zu bemerken.

    1. Unzureichende Produktinformationen: Ein gutes Produktbild leitet den Kunden zur Produktseite. Dort möchte er ausführliche Informationen zum Artikel erhalten – leider sind viele Onlineshops hier sehr sparsam.
    2. Schlecht auffindbare Kontaktdaten: Jeder Kunde möchte wissen, bei wem er online ankauft und wem er seine Daten anvertraut. Kontaktinformationen sowie Daten zum Unternehmen sollten leicht auffindbar sein und ausführlich angegeben werden.
    3. Langer Bestellprozess: Viele Onlinegeschäfte kämpfen mit abgebrochenen Bestellprozessen. Der Grund: Sie waren zu langwierig und unübersichtlich. Ideal ist eine Bestellseite, auf der alle nötigen Daten angegeben werden können, ohne dass der Kunde fünfmal weiter klicken muss.
    4. Zwang zu Kontoeröffnung: Mit dem vorigen Punkt hängt dieser zusammen, der Zwang, ein Konto zu eröffnen. Viele Kunden wollen sich nicht noch ein weiteres Passwort merken und wollen lieber als Gast bestellen, also ohne ein Konto anzulegen.
    5. Schlechte Produktbilder: Kleine, komprimierte oder schlichtweg schlechte Produktbilder vergraulen so manchen Kunden. Erfolgreiche Onlineshops setzen auf eine 3D-Ansicht.

    Das Problem mit den Vergleichsseiten

    Zur wachsenden Anzahl von Onlineshops, von denen viele die oben genannten Probleme haben, gesellen sich seit einiger Zeit noch sogenannte Vergleichsseiten.

    Sie kommen in allen möglichen Formen daher: Einige konzentrieren sich auf eine Nische, andere bieten Vergleiche für jedes denkbare Produkt an. Viele Vergleichsseiten erwecken den Eindruck, dass es sich um Testberichte handelt. Zu einem Test kommt es aber nicht. Stattdessen werden vorhandene Informationen übersichtlich aufgelistet. Problematisch wird diese Taktik spätestens, wenn Vergleichsseiten dazu übergehen, Bewertungen zu verteilen. Für den Kunden ist nur noch schwer ersichtlich, ob das Produkt tatsächlich getestet wurde oder nicht.

    Die Irreführung ging so weit, dass es in Deutschland zu Abmahnungen durch Verbraucherschützer und der Stiftung Warentest kam. Sie argumentieren, dass es zu einem Verstoß gegen § 5 UWG (Irreführende geschäftliche Handlungen) kommt, wenn von Testberichten die Rede ist.

    Kunden müssen genauer hinsehen

    Was bedeutet die Entwicklung für Verbraucher? Beim Onlineshopping müssen sie genau hinsehen und prüfen, wo sie einkaufen und ob sie wirklich einen Testbericht lesen. Einige Portale versuchen durchaus, die Erfahrung der User zu verbessern – diese sollte man sich als Bookmark speichern und regelmäßig nutzen.

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    Kalenderblatt - 19. März

    1921 Russland und Polen unterzeichnen einen Friedensvertrag.
    1953 Der Bundestag billigt die deutsch-alliierten Verträge, die später Deutschlandvertrag genannt werden. In ihnen wird das Ende des Besatzungsstatus und die Wiedererlangung der Souveränität geregelt.
    1956 Die Bundesrepublik erlässt das Soldatengesetz, in dem die Forderungen an eine demokratische Armee dargelegt werden.