Koalitionskriege

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    im Allgemeinen Kriege mehrerer Verbündeter gegen einen gemeinsamen Gegner; im Besonderen die vier Kriege der europäischen Mächte (einschließlich Englands) in wechselnden Bündnissen gegen Frankreich während der Französischen Revolution und gegen Napoleon I.

    Koalitionskrieg (1792-97)

    Zwischen den alten Monarchien und der neu gebildeten Französischen Republik, geführt als Kampf um Prinzipien ("Krieg den Palästen, Friede den Hütten!"), im entscheidenden Stadium um die Existenz der französischen Nation (Anlass zum Jakobinerterror) und schließlich um die Rheingrenze. Er begann mit dem Vormarsch der Verbündeten und ihrem überraschenden Rückzug nach der Kanonade von Valmy 1792 (Goethe: "Von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus"), endete nach Verbündung fast ganz Westeuropas, der Levée en masse Carnots, nach wechselvollen Kämpfen und nach dem Ausscheiden Preußens (Sonderfrieden zu Basel 1795) mit dem siegreichen Vordringen Bonapartes in Italien, mit dem Verzicht Österreichs auf Belgien und das Herzogtum Mailand (Friede von Campo Formio 1797).

    Koalitionskrieg (1799-1801/02)

    Ein Werk des britischen Ministerpräsidenten Pitt (des Jüngeren), ausgelöst durch den Angriff Neapels auf die von Frankreich geschaffene Römische Republik, eingeleitet mit Erfolgen der Koalitonsarmeen in Schwaben/Schweiz durch Erzherzog Karl und in Italien durch die Russen unter Suworow; nach der Niederlage Korsakows bei Zürich, dem Rückzug Suworows nach Russland, dem Austritt Russlands, der staatlichen Umformung Frankreichs zur Militärdiktatur unter Napoleon und den Niederlagen der Österreicher bei Marengo und Hohenlinden (1800) Frieden von Lunéville (1801); Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich und Frieden von Amiens (1802 Rückgabe der von England besetzten Kolonien bis auf Ceylon und Trinidad).

    Koalitionskrieg (1805)

    Versuch Russlands, Österreichs, Schwedens und Großbritanniens zur Wiederherstellung des europäischen Gleichgewichts; begann mit der Vernichtung der französisch-spanischen Flotte bei Trafalgar durch Nelson, aber gleichzeitig auch mit dem Anschluss der süddeutschen Staaten an Napoleon, endete nach der Kapitulation von Ulm, der Besetzung Wiens und der entscheidenden Niederlage des österreichisch-russischen Hauptheeres bei Austerlitz mit dem Frieden von Preßburg 1805 (Abtretung des venezianischen Gebietes an Italien, Tirols und Vorarlbergs an Bayern und Entschädigung Österreichs mit Salzburg-Berchtesgaden).

    Koalitionskrieg

    Preußen, das seit 1795 (Separatfrieden von Basel) abseits gestanden hatte, musste 1806/07, nahezu auf sich allein gestellt, Napoleon entgegentreten und unterlag.

    Kalenderblatt - 19. März

    1921 Russland und Polen unterzeichnen einen Friedensvertrag.
    1953 Der Bundestag billigt die deutsch-alliierten Verträge, die später Deutschlandvertrag genannt werden. In ihnen wird das Ende des Besatzungsstatus und die Wiedererlangung der Souveränität geregelt.
    1956 Die Bundesrepublik erlässt das Soldatengesetz, in dem die Forderungen an eine demokratische Armee dargelegt werden.