Günter Henle

    Aus WISSEN-digital.de

    deutscher Unternehmer; * 3. Februar 1899, † 3. April 1979

    Anfang der zwanziger Jahre schlug der Jurist die Diplomatenlaufbahn ein und vertrat das Deutsche Reich in Den Haag, Buenos Aires und fünf Jahre lang in London. 1936 quittierte er den Dienst im Auswärtigen Amt aus zwei Gründen: Er stand in Gegnerschaft zum Nationalsozialismus, er hatte aber auch die Tochter Peter Klöckners geheiratet, des Firmengründers im Industrierevier an Rhein und Ruhr. Bereits 1940 übernahm Henle die Führung des Klöckner-Konzerns.

    Nach dem Krieg trat Bundeskanzler Adenauer an ihn heran und überzeugte Henle, politisch tätig zu werden. Vier Jahre lang arbeitete er für die Christdemokraten, ließ sich aber danach zum Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik wählen. Als solcher forderte er eine sinnvolle und intensive bundesdeutsche Hilfe für Entwicklungsländer. Umstritten war die von ihm gefällte Entscheidung zum Bau des Küsten-Stahlwerks bei Bremen für 2,5 Milliarden Mark.

    Günter Henle zog sich 1976 aus der Führungsspitze des Klöckner-Konzerns zurück. Er starb, 80 Jahre alt, am 3. April 1979 in Duisburg.

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