FTTH oder FTTC - Welcher Glasfaseranschluss passt am besten zu Ihnen

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    Lädt der Stream eines Filmes nicht oder hängt die Videokonferenz, kann dies an einer zu niedrigen Internetgeschwindigkeit liegen. Vor allem in ländlichen Gebieten gibt es immer noch Leitungen, durch die nur wenige Mbit/s fließen. Eine Alternative zu den alten Koaxial- und Kupferleitungen, die meist noch genutzt werden, ist ein Glasfaseranschluss. Erfahren Sie hier, was Glasfaser ist, welche Anschlussart zu Ihnen passt und was es mit den Begriffen FTTH, FTTC und FTTB auf sich hat.

    Was ist Glasfaser?

    Glasfaser ist neben DSL und Kabel eine Art des Internetanschlusses, der eine schnelle Internetverbindung ermöglicht. Bei DSL-Anschlüssen werden Kupferleitungen genutzt, um Daten zu übertragen. Bei der Glasfaser-Technologie hingegen werden die Daten mittels Lichtimpulsen durch Fasern aus Kunststoff geführt. Im Gegensatz zu Kupferkabeln sind diese Kabel nicht so störanfällig – sei es gegenüber Feuchtigkeit oder beispielsweise Magnetfeldern.

    Ein weiterer Vorteil: Für diese Technologie wird weniger Energie benötigt als für Kupfernetze. Zudem macht die neuartige Technik es möglich, dass mehr Nutzer gleichzeitig das Internet ohne Leistungseinbußen nutzen können. Vom Kernnetz bis zur Vermittlungsstelle wird mit Glasfaserkabeln gearbeitet. Je nach Anschlussart kann die Technologie auch bis zur Wohnung verlegt werden. So ist eine Bandbreite von bis zu 1 Gbit/s möglich.

    Der Ausbau des Glasfasernetzes muss jedoch noch vorangetrieben werden, denn derzeit ist der Highspeed-Anschluss nicht bundesweit verfügbar – die Konsequenz hiervon: Deutschland belegt im internationalen Ranking in Bezug auf die Internetgeschwindigkeit und -stabilität nur Rang 26.

    Arten von Glasfaserleitungen

    • FTTC - Diese Abkürzung steht für „Fiber to the curb“. Die Glasfaserverbindung geht somit von der Verbindungsstelle bis zum Verteilerkasten. Vom Verteilerkasten bis zur Wohnung wird auf herkömmliche Kupferkabel gesetzt. Deshalb spricht man hier auch nicht von einer echten Glasfaserverbindung, sondern von VDSL – einer schnelleren Version des DSL-Anschlusses.
    • FTTB - FTTB bedeutet „Fiber to the building“ – also Glasfaser bis an das Gebäude. Die Glasfaserverbindung reicht bei dieser Technologie bis in das Gebäudeinnere – genauer gesagt bis in den Keller. Im Hausinneren wird dann auf Kupferkabel gesetzt und nicht auf Glasfaserkabel.
    • FTTH - Wird auch bei der Verbindung zwischen dem Haus und der Wohnung auf Glasfaserkabel gesetzt, liegt eine sehr stabile und schnelle Verbindung vor, was als FTTH („Fiber to the home“) bezeichnet wird. Nur hier wird vollständig auf Glasfaser gesetzt, weshalb mit dieser Technologie Internetgeschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s erreicht werden können. In Zukunft sollen noch höhere Geschwindigkeiten möglich sein.

    Den passenden Glasfaseranschluss wählen

    Alle drei Anschlussarten bieten Ihnen eine hohe Internetgeschwindigkeit und sind in der Regel weniger störanfällig als reine Kupferleitungen. Die höchsten Geschwindigkeiten erhalten Sie mit einer FTTH-Verbindung, da hier nicht nur die Verbindung zum Verteilerkasten oder bis zum Gebäude, sondern auch die bis zu Ihrer Wohnung aus Glasfaser besteht. Eine FTTH-Verbindung eignet sich deshalb vor allem für Mehrfamilienhäuser, da die Leitungen der Nachbarn die Übertragung nicht stören. So können Sie mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1 Gbit/s im Internet surfen. Vor allem zu Stoßzeiten kann dies wertvoll sein, um ungestört im Homeoffice zu arbeiten oder in Ruhe Filme zu streamen.

    Wohnen Sie in einem Einfamilienhaus, kann FTTB schon ausreichend sein, da Sie sich das Internet nicht mit Ihren Nachbarn im Haus teilen müssen. Vom Keller des Gebäudes werden die Daten dann mithilfe eines Kupferkabels übertragen, was immer noch für eine schnelle Datenübertragung sorgt. Eine FTTC-Leitung ist einfach eine schnellere VDSL-Leitung, die jedoch immer noch maximal 250 Mbit/s erreicht. Diese Art von Verbindung eignet sich nicht, wenn Sie auf dem Land wohnen und der Verteilerkasten weit weg ist. Durch den langen Weg der Kupferleitung vom Verteilerkasten zu Ihrem Haus können nur geringe Geschwindigkeiten erreicht werden. Zudem stören die Leitungen von anderen Haushalten die Verbindung.

    Verfügbarkeit und Budget

    Haben Sie sich für eine Anschlussart entschieden, muss natürlich geschaut werden, ob es überhaupt möglich ist, diese in Anspruch zu nehmen. Vor allem in ländlichen Regionen sind die Leitungen sehr alt und die Verteilerkästen liegen weit entfernt. Ein FTTH- oder FTTB-Anschluss ist deshalb oft noch nicht verfügbar. Viele Unternehmen wie Vodafone oder die Deutsche Glasfaser wollen den Ausbau des Glasfasernetzes in Deutschland vorantreiben, damit man auch in ländlichen Regionen in den Genuss von schnellem und stabilem Internet kommt.

    Nicht zuletzt kommt es auch auf Ihr Budget an, für welche Anschlussart Sie sich entscheiden. Die FTTH-Technik ist die schnellste und stabilste Verbindung, ist aber auch die teuerste Option, da die Glasfaserkabel bis zu Ihrer Wohnung verlegt werden müssen. Günstiger ist ein FTTB-Anschluss, der sich vor allem für Einfamilienhäuser lohnt. Am kostengünstigsten ist die FTTC-Technik, da die alten Kupferleitungen vom Verteilerkasten bis zu Ihrer Wohnung genutzt werden. Hier müssen nur die Kabel zwischen Verteiler und Verbindungsstelle nachgerüstet werden. Hier muss aber mit einer weniger stabilen Verbindung gerechnet werden.

    Fazit

    Wer über Glasfaser nachdenkt, der hat je nach Standort verschiedene Möglichkeiten. Ob FTTC, FTTB und FTTH – eine Glasfaserleitung sorgt für eine stabilere und schnellere Internetverbindung. Besonders für Mehrfamilienhäuser bietet sich ein FTTH-Anschluss an, da hier auch die Verbindung zwischen dem Hausanschluss und der Wohnung aus Glasfaser besteht. Aber auch für Liebhaber von verlässlich schnellem Internet ist diese Technologie ideal. Für Einfamilienhäuser, die sich das Internet im Haus nicht teilen müssen, ist eine FTTB-Verbindung vollkommen ausreichend. Doch vor allem in ländlichen Regionen steht oft nur die FTTC-Technologie zur Verfügung, die zwar günstiger ist, aber immer noch mit alten Kupfer- und Koaxialkabeln arbeitet und nur auf eine Bandbreite von wenigen Mbit/s kommt.

    Kalenderblatt - 24. April

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    1947 Die Moskauer Konferenz geht nach fast sieben Wochen zu Ende, ohne dass sich zwischen den Alliierten eine Einigung über den Friedensvertrag mit Deutschland und Österreich ergeben hätte.