Dylan Marlais Thomas

    Aus WISSEN-digital.de

    britischer Schriftsteller; * 27. Oktober 1914 in Swansea, Wales, † 9. November 1953 in New York

    Dylan Marlais Thomas aus dem walisischen Swansea war Sohn eines Gymnasiallehrers und wurde mit 16 Jahren Journalist. Er ging 1934 nach London, wo er für verschiedene Zeitschriften, später vor allem für die BBC arbeitete. Während des Zweiten Weltkrieges war er Kultur- und Dokumentarfilm-Autor, unter anderem für das englische Informationsministerium.

    Thomas gilt als einer der bedeutendsten englischen Lyriker des 20. Jahrhunderts. 1934 erschien "Eighteen Poems". Mit "Twenty-Five Poems" (1936) begann sich Thomas' einzigartige Sonderstellung abzuzeichnen. Gegenstände seiner Gedichte sind Geburt, Liebe und Tod, Kindheit und Natur. Eine deutliche Wendung zum Religiösen zeigt dann das lyrische Hauptwerk "Tode und Tore" (1946), in dem in vorwiegend alttestamentarischen und apokalyptischen Bildern und Symbolen die auf Thomas ebenso anziehend wie abstoßend wirkende Stadtlandschaft Londons beschrieben wird.

    Neben seiner Lyrik veröffentlichte der Schriftsteller Prosa, z.B. "The Map of Love" (1939) mit surrealistischen Geschichten, sowie das Filmdrehbuch "Der Doktor und die Teufel" (1953), das einen Skandal um den Edinburgher Anatom Dr. Knox zu Beginn des 19. Jahrhunderts behandelt. Erst ein Jahr nach seinem Tod erschien dagegen das in mehrjähriger Arbeit entstandene Hörspiel "Unter dem Milchwald" (postum 1954), das wohl berühmteste Stück der gesamten Funk-Literatur. Thomas verzichtet darin auf eine durchgehende Handlung; stattdessen lässt er aus einer Vielzahl ineinander verwobener Stimmen die Welt eines kleinen walisischen Fischerdorfes erstehen.

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