Bessere medizinische Versorgung: Wie das Internet den Arztbesuch verändert

    Aus WISSEN-digital.de

    Quelle / Copyright: Youtube / extra 3 | NDR

    Wer schon einmal einen Facharzt aufsuchen musste, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit wissen, wie schwierig der Erhalt eines Termins sein kann. Wartezeiten von mehreren Monaten sind leider keine Ausnahme, sondern die Regel. Einige nehmen die Situation mit Humor, wie z.B. im Video. Doch es zeigt auch, wie nötig Änderungen im Gesundheitswesen sind.

    Glücklicherweise finden Veränderungen statt. Insbesondere das Internet und weitere Technologien tragen zum Wohl der Patienten bei. Es gab bereits erhebliche Verbesserungen und auch in Zukunft kann sich eine Menge zum Positiven verändern.

    Arzttermine komfortabel online vereinbaren

    Bleiben wir zunächst beim Thema Terminvergabe. In den seltensten Fällen nehmen Hausärzte ihren Patienten diese Aufgabe ab. Stattdessen sind die Patienten selbst dazu gezwungen, sich nach Fachärzten umzusehen und Termine zu machen. In der Praxis bedeutet dies häufig, mehrere Anrufe zu tätigen, bis beim Facharzt jemand den Hörer abnimmt. Besonders für Personen, deren Gesundheit stark angeschlagen ist, kann dies eine erhebliche Belastung darstellen.

    Abhilfe verspricht das Internet. Inzwischen gibt es Portale, über die Patienten ihre Termine online vereinbaren können. Sie wählen den Arzt aus, anschließend wird ein verbindlicher Termin zugesagt. Der Vorteil einer solchen Lösung besteht darin, dass Patienten schneller erfahren, wann ihr nächster Arztbesuch ansteht.

    Vorzüge der Online-Sprechstunde

    In einigen Ländern ist es vollkommen normal, dass Patienten ihre Ärzte nicht vor Ort aufsuchen, sondern sich stattdessen aus der Ferne (meist per Telefon) medizinisch beraten lassen. Dies wird auch als Telemedizin bezeichnet und ist besonders dort verbreitet, wo Patienten Schwierigkeiten damit haben, Ärzte persönlich zu besuchen. Ein Land, das stark auf Telemedizin setzt, ist z.B. Australien.

    Neue Technologien tragen zur Verbesserung der Telemedizin bei. Patienten müssen ihre Symptome nicht mehr zwangsläufig am Telefon schildern, sondern können sich z.B. per Videokonferenz mit ihrem Arzt austauschen, chatten und Fotos digital versenden. Der Arzt erhält auf diesem Weg bessere Informationen, was das Stellen einer sicheren Diagnose erleichtert.

    Übrigens, in Deutschland ist die Telemedizin gesetzlich verboten. Allerdings ist fraglich, ob dies auf Dauer so bleiben wird, schließlich eröffnet sie spannende Möglichkeiten. Hierzu zählt insbesondere die Entlastung von Patienten, weil sie z.B. bei Krankheit im Bett bleiben können, anstatt im Wartezimmer sitzen zu müssen.

    Digitale Erfassung von Patientendaten

    Bereits heute gibt es Ärzte, die im Rahmen der Anamnese zu dem Smartphone greifen und Bilder von betroffenen Körperbereichen machen. Die Bilder werden automatisch der jeweiligen Patientenakte zugeordnet und tragen zu einer besseren Dokumentation bei.

    Solch eine Dokumentation ist gleich aus mehrfacher Hinsicht von Vorteil. So ist z.B. die Möglichkeit gegeben, sich die gesundheitlichen Entwicklungen rückwirkend anzusehen und Veränderungen besser festzustellen. Ebenso ist ein umfassenderer sowie schnellerer Austausch von Informationen zwischen Ärzten möglich. Dies kann Wartezeiten verkürzen und vor allem bei schweren Erkrankungen die Aussichten auf eine erfolgreiche Behandlung steigern.

    Informationsaustausch zwischen Ärzten und Forschern

    Noch immer gibt es zahlreiche Krankheiten, die unzureichend erforscht sind. Eines der Probleme in diesem Zusammenhang: Sowohl zwischen den Forschern selbst als auch zwischen Forschern und Ärzten findet häufig nur ein geringer oder teilweise auch überhaupt kein Austausch von Informationen statt. Für Betroffene sind die Folgen von großem Nachteil, weil z.B. neueste Forschungserkenntnisse nicht weitergereicht werden und somit nicht in andere Studien oder gar Behandlungsmethoden einfließen.

    Auch hier verspricht das Internet Abhilfe. Nicht nur im Feld der Medizin, sondern auch in anderen Feldern der Wissenschaft, bemühen sich Experten um eine Verbesserung des Informationsaustauschs. Es werden neue Plattformen geschaffen, die sowohl Personen als auch Fachwissen, gezielt zusammenführen und damit den Austausch innerhalb einzelner wissenschaftlicher Gruppen vorantreiben. Patienten mögen hiervon nichts viel mitbekommen, jedoch sind die Chancen solcher Lösungen beeindruckend, nicht zuletzt, weil neue Behandlungsansätze entstehen und Erkrankungen besser behandelt werden können.

    Kalenderblatt - 19. März

    1921 Russland und Polen unterzeichnen einen Friedensvertrag.
    1953 Der Bundestag billigt die deutsch-alliierten Verträge, die später Deutschlandvertrag genannt werden. In ihnen wird das Ende des Besatzungsstatus und die Wiedererlangung der Souveränität geregelt.
    1956 Die Bundesrepublik erlässt das Soldatengesetz, in dem die Forderungen an eine demokratische Armee dargelegt werden.